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Nicht nur die Glocken klangen in Neumarkt St. Veit

„Kemmds schnoi, bei uns raufans!“ – Weihnachtlicher Polizei-Einsatz endet anders als gedacht

Nicht nur die Glocken klingen...
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Nicht nur die Glocken klingen...
  • Josef Bauer
    VonJosef Bauer
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Die drei Beamten gingen davon aus, dass an diesem weihnachtlichen Tag nicht viel los sein würde. Sie zündeten die Kerzen auf dem Adventskranz an und hörten Stubnmusi mit adventlicher Musik. Und dann kam alles anders.

Mühldorf am Inn/Neumarkt-St.Veit - Am Samstag, 15. Dezember 1962, hatten drei Polizisten Dienst in der Landpolizeistation in Mühldorf. Das Wetter sorgte für viel Schnee und Kälte der Winter 1962/1963 ging als einer der kältesten in die Geschichte der Bundesrepublik ein.

Die drei Beamten gingen davon aus, dass an diesem Adventswochenende nicht viel los sein würde. Sie zündeten die Kerzen auf dem Adventskranz an und hörten im Radio einer Stubnmusi aus dem Oberland mit adventlicher Musik zu. Die Einstimmung auf ein friedliches und besinnliches Weihnachten ging seinen Gang.

Notruf mitten in der Stubnmusi

Diese friedliche Stimmung hielt bis knapp vor 21 Uhr an, als die Notrufnummer wenig weihnachtlich zu klingeln begann. Am Telefon war die Wirtin der Genossenschaft  in Neumarkt-St. Veit. „Kemmds schnoi, bei uns raufans, dass ois in de Brüch gehd. Kemmds bitte ganz schnoi, de haun a an Wirt, mein Mo“, sprudelte aus ihr heraus.

Zwei Mühldorfer Schandis zogen sich ihre Dienstkleidung mit dem warmen Wintermantel an und fuhren mit dem Dienst-VW nach Neumarkt. „Im Auto schimpften die beiden Mühldorfer über “de Sauhamme aus Neumarkt“, de ned amoi kurz vor Weihnachte zum Raufa aufhern. Der ältere der beiden Polizisten war stockgrantig und kritisierte seinen Kollegen am Lenkrad heftig, als er in Stetten mit 50 Kilometer in die lang gezogene Kurve fuhr. Als Schichtleiter war er der Dienstvorgesetzte des jungen Polizisten.

Raus aus dem Polizei-Käfer, rein in die Schlacht

Ein historischer VW-Käfer als Polizeiwagen

Mit gedrosseltem Tempo ging es weiter nach Neumarkt-St.Veit. Die Polizisten fuhren vor der Genossenschaft vor, sprangen aus dem Polizei-Käfer und stürzten sich die Schlacht. Schon auf dem Gehsteig hörten sie da splittern von Gläsern und die Melodie „Es wed scho glei dumpa…“ drang ebenfalls an das Ohr der Gendarmen.

In der Wirtsstube war ein ziemliches Gefecht zwischen dem Wirt und einigen Gästen unter Einbeziehung von einigen Mitgliedern des Vereins der „Eisenbahnfreunde“. Die beiden Polizisten konnten in einer gemeinsamen Kraftanstrengung die Rädelsführer überwältigen und mit einigen nicht sehr adventlichen Schlägen zur Einhaltung der staaden Zeit überreden.

Während aus dem Nebenzimmer „Kling Glöckchen kling“ erklang versuchten die Wirtin, die Bedienung und der malträtierte Wirt die Gaststube wieder herzurichten.

Ordentlich Blessuren zu den Klängen von „Stille Nacht“

Die beiden Polizisten versuchten derweil herauszufinden, wer die vorweihnachtliche Schlägerei vom Zaun gebrochen hatte. Die Kampfgenossen verließen still und leise den Kampfplatz und trugen ihre Blessuren stolz nach Hause. Auch diejenigen, die von den beiden Polizisten Schläge ab bekommen hatten, schlossen sich diesem Zug an. Vom Nebenzimmer drang die „Stille Nacht, heilige Nacht“ an das Ohr von Polizisten, Wirt und Wirtin sowie der Bedienung .

Die Beamten vernahmen die drei Personen und gingen zurück zum Dienstwagen. Doch der Schlüssel zum Starten des Gefährts steckte nicht mehr im Zündschloss. Er war auch im VW nicht aufzufinden. Im Eifer des Gefechtes hatte der Fahrer vergessen den Schlüssel des Polizeiautos abzuziehen! „Mir san blamierd bis auf des Kochan, des lernt ma scho auf da Polizeischui, dass ma vorm Einsatz den Schlüssel abziehgd“, moserte der Schichtführer.

Und wer bringt jetzt den Autoschlüssel?

Es blieb den Beamten nichts anders übrig, als von der Genossenschaft zur Dienststelle in Mühldorf zu telefonieren, dass ein Kollege mit dem zweiten Polizei-VW den Reserveschlüssel nach Neumarkt-St. Veit transportiere. Kein leichtes Unterfangen für den Polizisten, der in Mühldorf die Stellung hielt, denn er musste einen Kollegen finden, der in seiner Freizeit nach Neumarkt fuhr.

Gegen 24 Uhr waren alle zwei Polizei-VW mit ihren Besatzungen wieder in Mühldorf. Alle Beteiligten waren sich einig, dass ein solche Weihnachtsbescherung ned nötig gwen war. Das Gespräch am Montag mit dem Dienstvorgesetzten ist leider nicht überliefert. Lustig soll es nicht gewesen sein.

Dafür gab es Dienstag eine Weihnachtsüberraschung. Die Polizei bekam einen Brief aus Neumarkt-St. Veit mit dem Autoschlüssel. „De Schlüssel hama vor das Genossenschaft gfundn. A kloans Weihnachtsgeschenk für de tapfere Polizei aus Neumarkt-St. Veit“, stand auf der Weihnachtskartn.

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