Direkter Draht in den Buckingham Palast
Post von der Queen, Harry und Co: Wird eine Mühldorferin zur Krönung von King Charles eingeladen?
- VonChrista Lattaschließen
Für Ursula Huckemeyer verkörpert die britische Königsfamilie zwar keine heile Welt, aber der königliche Glanz gefällt ihr - und die Queen hat es ihr einfach angetan. In ihrer kleinen, aber feinen royalen Sammlung hat die Mühldorferin auch einige Raritäten.
Mühldorf - Post vom britischen Königshaus, die bekommt in Mühldorf sicher nicht jeder. Ganz anders Ursula Huckemeyer, die oft und gerne als Berichterstatterin für den Mühldorfer Anzeiger im Einsatz ist. Am 10. Januar fischte sie den Umschlag mit dem königlichen Wappen aus ihrem Briefkasten. Darin eine mit schwarzem Trauerrand eingefasste Karte mit dem Foto der noch jungen Queen Elizabeth II. mit ihrem erstgeborenen Sohn Charles. Mit dieser Karte bedankte sich seine Majestät King Charles III. persönlich für das Kondolenzschreiben der Mühldorferin zum Tod seiner Mutter, der Queen. Unterschrieben mit „Charles R“ - der Buchstabe R steht für „Rex“, zu Deutsch: König.
Es ist nicht das erste Mal, dass Ursula Huckemeyer royale Post bekommen hat. Nachdem sie der englischen Königin im Jahr 2016 schriftlich zu deren 90. Geburtstag gratuliert hatte, flatterte ihr eine Dankeskarte von Elisabeth II. ins Haus. „Ich habe auch eine Karte vom mittlerweile abtrünnigen Harry“, erzählt die Mühldorferin. Darauf ein Hochzeitsfoto mit seiner Meghan. Seit Harry mit seiner Geschichte die große Öffentlichkeit sucht, ist er ihr aber nicht mehr so sympathisch. Ihr Glückwunsch zum 70. Thronjubiläum verhallte ohne Reaktion aus dem Buckingham Palace, was sie ein wenig enttäuscht hat. Trotzdem machte sie sich gleich am Tag nach dem Tod der Queen mit einer Kondolenzkarte an Charles auf den Weg zum Postamt. „Die Dame am Schalter hat etwas gspaßig geschaut“ erinnert sie sich. „Da hab ich im Scherz nachgefragt, ob denn nicht so viele Leute an den Palast schreiben würden und sie meinte ‚Nein, eigentlich nicht‘.“
Englischlehrerin weckte Interesse an Britannien
Das Interesse an den Briten hat in der Mühldorferin ihre Englischlehrerin an der Realschule geweckt. Sie hatte große Freude am Erlernen der Sprache und stieß in ihrer Begeisterung für das Englische irgendwann auf die ewige Königin. Glanz und Gloria der Royals gefielen ihr. „Die Briten haben es einfach drauf, große Momente zu zelebrieren“, erklärt sie ihr Faible. „Wo sieht man schon eine goldene Kutsche?“ Andere Adelshäuser interessieren sie weniger. Es sind einfach die Windsors, die das Königliche leben.
Winke-Queen und royaler Kochlöffel
Zu ihrer kleinen Sammlung an Royalem haben Familie und Freunde einige Teile beigetragen. Da gibt es die Queen als kleine Plastikfigur mit solarbetriebener Winkehand und Krönchen. „Eine Rarität, weil limitierte Auflage“, betont Huckemeyer. Einen Kochlöffel aus Holz mit königlichem Wappen, ein Teeservice mit dem Porträt von Elisabeth II. und eine Gummiente im Queen-Outfit. Dazu ein reich bebildertes Buch, das die Mühldorferin von ihrer verstorbenen Tante, auch ein Fan der Königin, bekommen hat und hinter Glas eine Sonderausgabe von Briefmarken mit Elisabeths Konterfei zum Thronjubiläum. Und ein Foto der Queen, natürlich mit Hut, dient Ursula Huckemeyer als Profilbild bei Whatsapp.
Neben diesen handlichen Memorabilien der Queen, die sie sorgfältig verpackt mit zum Interview in die Redaktion gebracht hat, steht bei ihr Zuhause noch eine besondere Rarität, um die sie mancher Verehrer der Königin beneiden dürfte: Eine lebensgroße Elisabeth II. auf Pappe! Eine ähnliche Figur hatte sie in einem Geschäft entdeckt, doch der Inhaber wollte sie ihr nicht überlassen. Stattdessen hat ihre Tochter das Ebenbild auf Pappe im Internet gesucht, gefunden und ins Haus liefern lassen. „Mit der Königin haben sich in meinem Wohnzimmer einige meiner Freunde und Bekannten ablichten lassen“, lacht Huckemeyer. Besonders lustig fand sie, dass selbst der Heizungsableser bei seinem Arbeitsbesuch der Queen nicht widerstehen konnte und ebenfalls um ein Foto mit ihrer Majestät gebeten hat. Nur sie selbst hat kein solches Foto von sich und Elisabeth II. - vielleicht, weil die Königin ja täglich bei ihr zu Gast war.
Ihr achtjähriger Enkel Vincent ist auch schon ein klein wenig vom royalen Virus infiziert. Er bestand auf einem Foto mit der Queen-Figur und war andächtig dabei, als ihm seine Oma die Dankeskarte vom König zeigte. „Er hat dann gleich gefragt, ob ich jetzt zur Krönung eingeladen werde“, schmunzelt Huckemeyer. Damit rechnet sie freilich nicht. Aber sie möchte Charles schon zu seiner Krönung am 6. Mai gratulieren. „Nur, wo soll ich ihn Mühldorf eine Krönungskarte finden?“, rätselt sie. Die wird es wohl nicht geben. Aber sie hat ja noch ihre Enkel Vincent und Rebecca (4). Vielleicht könnten ihr die beiden eine würdige Karte mit einer Krone für King Charles III. malen.