Nachruf
Legendärer Feuerwehr-Kommandant: Ampfing trauert um Josef Jackl
- VonRita Stettnerschließen
Familie, Bekannte, Freunde, die Gemeinde und die Feuerwehr Ampfing müssen von Josef Jackl Abschied nehmen. Er interessierte sich stets für das Geschehen in der Gemeinde und war lange und engagiert Mitglied bei der Feuerwehr
Ampfing – Mit Josef Jackl mussten Angehörige, Verwandte, Bekannte und Freunde eines der letzten Originale von Ampfing ans Grab begleiten. Ruhestandspfarrer Josef Reindl hielt dazu den Trauer-Gottesdienst. Josef Jackl wurde am 1. Juni 1934 in Ampfing geboren.
Hier wuchs er zusammen mit zwei Brüdern auf und besuchte die Schule. Nach der Schulzeit erlernte er den Beruf des Schmieds. Als in Ampfing die Mobil Oil ihre Zelte aufschlug, wechselte er zu dieser. In Celle erwarb er den Titel des Bohrmeisters. Bis zum Renteneintritt 1995 blieb er über 40 Jahre bei der Bohrfirma.
1967 lernte er im Gasthaus zur Post Berghammer in Ampfing seine Hildegard kennen. 1969 wurde Hochzeit gefeiert, drei Buben vervollständigten die Familie. 1971 begannen sie mit dem Hausbau und zogen 1973 ins Eigenheim in der Zitzmergasse.
Jackl unternahm mit seiner Hildegard gerne Radltouren oder es wurde ins geliebte Südtirol gefahren. Er war sehr interessiert am Gemeindegeschehen, war Mitglied in sämtlichen Ampfinger Vereinen.
Mit dem Rad unternahm er täglich seine Touren durch das Ampfinger Gemeindegebiet und beobachtete das stetige Treiben einer wachsenden Gemeinde. Als es mit dem Rad nicht mehr so gut ging, wurden Spaziergänge getätigt. Zuletzt war sein Lieblingsplatz auf der Terrasse, von wo aus er das Geschehen vor dem Haus gerne beobachtete und stets für einen Ratsch bereit war.
Schon seit seiner Jugend war Josef Jackl ein engagierter Feuerwehrler. Die Feuerwehr war sein Ein und Alles. So war er der Erste in der Gemeinde, der das Abzeichen in Gelb/Rot ablegte.
Von 1964 bis 1969 war er Zweiter Kommandant der Ampfinger Feuerwehr und von 1969 bis 1994 Kommandant. Für seinen Einsatz für den Dienst am nächsten wurde er mit dem silbernen und nach 40 Jahren mit dem goldenen Ehrenkreuz ausgezeichnet. Zudem bekam er als besondere Auszeichnung um das Feuerwehrlöschwesen im Jahr 1993 auf Vorschlag der Regierung von Oberbayern vom damaligen Regierungspräsidenten das Steckkreuz verliehen.
Auch nach seinem Ruhestand in der Feuerwehr ging er auf jede Versammlung oder auch gesellschaftliche Veranstaltung „seiner“ Feuerwehr. Bis zuletzt galten seine Gedanken der Feuerwehr – besonders der Jugend. Sein letzter Wille war dann auch, statt Kränze und Blumen der Jugend das Geld zukommen zu lassen.
Ebenfalls setzte er sich mit großer Sachkunde und Leidenschaft für die Belange der Gemeinde ein. Dazu war er von 1966 bis 1972 und von 1978 bis 1990 Mitglied des Gemeinderates.
In den letzten vier Wochen verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, und es wurde ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Als die Familie sah, dass die Kraft nicht mehr lange ausreichte, holten sie ihn nach Hause, wo er im Kreise seiner Lieben seine letzte Reise antreten durfte.
Ehrende Worte gab es bei der Beerdigung durch den Kommandanten der Feuerwehr Ampfing, Thomas Hell, und für die Gemeinde sprach Bürgermeister Josef Grundner ehrende Worte.