Nachruf
Er war einst Gauschützenkönig: Schwindegg trauert um Oskar Schwab
- VonNicole Sutherlandschließen
Für den gebürtigen Schwindegger waren die Schützen seine Familie, dem Verein trat er bereits 1970 bei. Seine letzte Ruhe findet er auf dem Schwindegger Friedhof neben seinem Bruder
Schwindegg – Das Schloss Schwindegg war 1946 ein Krankenhaus. Dort wurde Oskar Schwab am 9. März 1946 geboren. Er wuchs mit seinem Bruder Martin in einfachen Verhältnissen am Schloss auf.
Er besuchte die Volksschule in Schwindegg und war auch Ministrant der Schlosskapelle. Sein Vater verstarb früh, als Oskar vierzehn war. Seine Mutter 1978. Oskar Schwab begann eine Lehre als Schneider bei Sepp Forstmeier in Schwindegg. Anschließend war er mehrere Jahre in einer Schneiderei in München beschäftigt, ehe er zur Herrenbekleidungsfirma Konen in München wechselte.
Die letzten neun Jahre bis zum Renteneintritt war er bei der Firma Bogner in Heimstetten als Stoffe-Prüfer tätig. Zum festen Ritual im Jahreslauf gehörte sein jährlicher Besuch bei seinen Verwandten in Südtirol, der Heimat seiner Mutter.
Er reiste auch gerne nach Griechenland, St. Petersburg, nach Rom und ins Heilige Land. Oskar Schwab war seit 1970 Mitglied im Schützenverein und wurde im selben Jahr zum Schriftführer gewählt. Das Amt gab er erst im April letzten Jahres wohlverdient in jüngere Hände.
Als aktiver Schütze war er fast jeden Schützenabend zur Stelle und leitete den Schießbetrieb. Das Amt als Fahnenbeiständer auszuführen war für ihn selbstverständlich. Er kümmerte sich um Termine in der Kirche und Einsätze bei Vereinsfesten.
Beim Schlossparkfest war er vom Aufbau und bis zum Schluss dabei und machte die Arbeit am Spülmobil mit großem Eifer. Der Schützenverein war für Oskar Schwab wie seine Familie und so war er immer für den Verein da. Seine gesellige Art übertrug sich nicht nur auf die Älteren, auch die Schützenjugend achtete und schätzte ihn sehr.
Er hatte 1978 die große Ehre Gauschützenkönig zu sein. Den Wehrdienst leistete er in Leipheim ab und trat auch der Krieger- und Soldatenkameradschaft in Schwindegg bei.
Der sonntägliche Kirchenbesuch war für ihn selbstverständlich. Außerdem war er Mitglied der Marianischen Männerkongregation und sang im Kirchenchor. In der Weihnachtszeit half er, den Christbaum aufzustellen und die Krippe einzurichten.
Seinen Bruder versorgte er bis zu dessen Tod. Nach kurzer, schwerer Krankheit ist er nun selbst zu Hause verstorben. Seine letzte Ruhestätte fand er neben seinem Bruder Martin auf dem Schwindegger Friedhof.
Sehr viele Freunde nahmen an der Beerdigung teil. Mit Oskar Schwab verliert der Ort einen bescheidenen, hilfsbereiten, freundlichen und äußerst beliebten Kameraden und Freund.