Diese Projektwoche dauerte ein ganzes Jahr
Mühldorfer Öko-Kids sind gemeinsam bienenstark – wie sie das gemacht haben
- VonUrsula Huckemeyerschließen
AWO Kinderhort und Grundschule Mühldorf-Altmühldorf schreiben nachhaltig Geschichte und vergrößern ganz nebenbei die Schulfamilie.
Mühldorf - „Auf Lorbeeren ausruhen, das wollen wir nicht“, betonen Anika Stiller, Einrichtungsleiterin des AWO Kinderhorts und Martin Wiedenmannott, Schulleiter an der Grundschule Mühldorf-Altmühldorf. Schule und Kinderhort wurden jüngst vom
Landesbund für Vogelschutz und dem bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit dem Zertifikat „Öko-Kids“ ausgezeichnet.
„Wir haben für unser Projekt Gemeinsam sind wir BIENENstark sogar die höchste Anerkennung erhalten“, freut sich Anika Stiller. Dass der AWO Kinderhort mit der Grundschule Mühldorf-Altmühldorf an einem Strang gezogen hat machte sich also bezahlt. Was bei der Verleihung, die in München im Ökologischen Bildungszentrum stattfand, besonders hervor gehoben wurde: Erstmals in der Geschichte der „Öko-Kids“ ist ein Großprojekt zur Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden an dem eine Schule und KITA gemeinsam beteiligt waren.
Wohl alles richtig gemacht
Wie Schulleiter Wiedenmannott gegenüber der OVB-Heimatzeitung erklärt, müssen alle Schulen in einer Jahrgangsstufe pro Jahr eine Projektwoche aus dem Bereich Alltagskompetenzen anbieten. „Bei uns ist aus einer Woche ein ganzes Jahr geworden“, unterstreicht der Schulleiter, der im Nachhinein bezüglich des Zertifikats meint, man hätte wohl alles richtig gemacht.
Das Bienenprojekt des vergangenen Schuljahres wurde federführend von Anika Stiller und Erzieherin Verena Sellner betreut. Die vierten Klassen der Grundschule und die Hortkinder suchten sich mit den Projektleitern für ihre „Bienenaufgabe“ kompetente Partner. „Die Mühldorfer Nutrion AG unterstützte und sponserte unser Projekt mit Fachwissen und Material“,
erzählt Anika Stiller.
Nachdem sich die vierten Klassen im Unterricht großes Wissen rund um die Bienen aneignet hatten, wurde es am 26. April tatsächlich ernst. Will heißen: Schule und Hort bekamen Zuwachs in Form eines Bienenvolkes, das in einem abgegrenzten Bereich der Schulwiese aufgestellt wurde. Seitdem konnten die Kinder neben ihrem theoretischen Wissen auch echte Bienen beobachten. Besonders spannend dürften dabei die so genannten „Pollenhöschen“ gewesen sein, die als Transportpakete für Blütenstaub gelten. Imker Siegfried Waldinger hat ein Auge auf den Bienenstock. Er steht den Hortdamen Stiller und Sellner mit Fachwissen zur Seite.
Elternbeiräte legen eine Wildblumenwiese an
Und noch eine Zusammenarbeit ist zu verkünden: Der Elternbeirat von Schule und Hort errichtete mit Mitarbeitern und Lehrkräften auf dem Schulgelände eine Wildblumenwiese. Wie die Verantwortlichen mit ein bisschen Stolz verkünden, konnten heuer bereits sage und schreibe zwölf Kilo Honig geerntet werden. Die Kinder durften den Honig sogar selbst schleudern und ihn natürlich auch probieren. „Die Bienen sind süß und der Honig schmeckt köstlich“, lautet das Urteil von Charlotte Hartl und Hanna Schlitzer. Später wurden aus der Ernte noch Honigwaffeln gebacken und in der Schulaula hängt eine riesengroße Bienenwabe, die die Kinder aus Müll gestaltet haben.
Noch mehr für Naturschutz tun
„Die Bienen lassen uns nicht los“, darüber sind sich Schule und Hort einig. Schulleiter Wiedenmannott ergänzt: „Das Bienenvolk gehört auch im neuen Jahr zu unserer Schulfamilie“. Momentan halten die fleißigen Bienchen Winterschlaf. Im Frühjahr schwärmen sie wieder aus. Und weil sich Schule und Hort nicht auf Lorbeeren ausruhen möchten erweitern sie ihre Anstrengungen rund um den Naturschutz und werden dabei die Wildbienen ins Visier nehmen.