Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.


Versammlung zum Deutschen Reich am Samstag geplatzt

Wirt sagt Reichsbürger-Treffen bei Mühldorf ab - Das sind die Gründe, so reagieren die Veranstalter

Um das Deutsche Reich seit 1871 sollte es bei der Reichsbürgerversammlung in Mühldorf gehen.
+
Um das Deutsche Reich seit 1871 sollte es bei der Reichsbürgerversammlung in Mühldorf gehen.
  • Markus Honervogt
    VonMarkus Honervogt
    schließen

Die am Samstag (17. Dezember) geplante Reichsbürger-Versammlung in der Nähe von Mühldorf ist Geschichte. Der betroffene Gastwirt hat abgesagt. Gegner der Reichsbürger wittern hinter der Veranstaltungsreihe ein besonderes Anliegen.

Mühldorf - Die Versammlung von Reichsbürgern am Samstag (17. Dezember) in der Nähe von Mühldorf findet nicht statt. Das hat der Wirt am Freitagnachmittag, 16. Dezember, auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen mitgeteilt. Im Vorfeld hatte ihn der Staatsschutz über den Charakter der Veranstaltung informiert.

„Ich will damit nichts zu tun haben“, sagte der Wirt, der namentlich nicht genannt werden will und auch darum bittet, Namen und Ort seines Gasthauses nicht zu schreiben. „Ich möchte nicht zwischen die Fronten kommen, wo es für die Gastro eh so schwierig ist.“

75 Anmeldungen für das Treffen zum Deutschen Reich

75 Menschen waren nach Angaben der Organisatoren für die Reichsbürger-Veranstaltung „Deutsches Reich 1871 bis heute“ am Samstagabend in der Nähe von Mühldorf angemeldet. Björn, der Auenländer, einer der Organisatoren, ist über die Absage sauer. In einer Sprachnachricht auf dem Telegram-Kanal „Bayern 17.12.“ spricht er von Einschüchterung des Wirts: „Er ist an dieser Stelle wohl eingeknickt“, weil er unter Druck gesetzt worden sei. Es sei jetzt an der Zeit, enger zusammenzurücken denn je. Björn fordert die Sympathisanten aus der Region aus, privat eine Scheune oder ein großes Wohnzimmer zur Verfügung zu stellen.

„Es ist immer dieselbe, blöde, einfache Masche“, sagt Bjorn. Demgegenüber betont der Wirt der Gaststätte: „Ich wusste gar nicht, wer sich da angemeldet hat.“ Versammlungen gehörten für ihn zum täglichen Geschäft, deshalb habe er sich keine Gedanken gemacht. „Ich habe geglaubt, es gehe um die Krise, um Strom- und Gaspreis und so.“ Im sei grundsätzlich jeder herzlich willkommen. „Aber ich will nicht von außen als Buhmann hingestellt werden. Meine Existenz steht auf dem Spiel.“

Aktivistin glaubt: Es geht nur ums Geld

Dass es in Wirklichkeit um etwas ganz anders geht, davon ist eine der Aktivistinnen überzeugt, die sich in einer Stadt in der Region im Netzwerk „bunt“ engagieren. Sie beobachtet in Südbayern die Reichsbürger-Szene, ist selbst in verschiedenen Telegram-Netzwerken unterwegs und will deshalb anonym bleiben.

2250 Euro Einnahmen pro Abend

Sie sagt: „Es ist ein Geschäftsmodell.“ Nach ihren Angaben macht die Gruppe um Bjorn und den zweiten Redner, Dr. Mattes Haug, durchschnittlich vier solcher Veranstaltungen pro Monat und kassiert dafür 30 Euro Eintritt. Der wird in den Telegram-Gruppen als „Energieausgleich“ betitelt und wurde auch für die Veranstaltung in der Nähe von Mühldorf aufgerufen. Macht für einen Abend wie in Mühldorf 2250 Euro, wenn alle angemeldeten auch tatsächlich kommen.

Kommentare