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Das Ende des Kingdom Parcs in Mühldorf ist beschlossen

Grünes Licht für Gewerbehalle in Altmühldorf - Investor äußert sich zu den konkreten Plänen

Die Vogelperspektive zeigt die Größe des Areals, auf dem der Kingdom Parc steht. Was dorthin kommt, wenn er weg ist, steht noch nicht fest. Wohl aber, was nicht gebaut werden darf.
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Seit Jahren steht der Kingdom Parc leer, seine Zeit als Diskothek ist lange vorbei. Jetzt darf ein Unternehmer dort einen Logistikhalle bauen.
  • Markus Honervogt
    VonMarkus Honervogt
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Auch in der abschließenden Sitzung zur Aufstellung eines Bebauungsplans am Kingdom Parc gab es im Stadtrat Differenzen über die Pläne. Dabei trugen Gegner wie Befürworter ihre Argumente erneut vor. Derweil sucht der Investor nach einem Mieter.

Mühldorf - Nach jahrelanger Diskussion darf das Gelände des Kingdom Parcs endlich bebaut werden. Die Firma Bauwo Grundstücksgesellschaft aus Hannover hat das Grundstück gekauft, um dort eine Logistikhalle zu errichten.

Die Diskussion über die Änderung des Bebauungsplans dreht sich über Monate um die grundsätzliche Nutzung des Geländes am westlichen Ortsrand von Mühldorf, um die Verkehrs- und Lärmbelastung von Altmühldorf und um die Ansiedlung von Paketdiensten. Im Hintergrund stand dabei stets die Unkenntnis über die genauen Pläne der Bauwo für das Grundstück.

Altmühldorfer fürchten Zunahme des Verkehrs

Gottfried Kirmeier (SPD) sprach sich während der Sitzung erneut dagegen aus, aus dem Disco-Gelände eine Fabrikhalle zu machen, weil die Verkehrsfragen rund um die Ansiedelung weiter ungeklärt seien.

Für die Grünen stellte sich Dr. Matthias Kraft gegen ein „irreversibles Baurecht für einen Investor, der keine Beziehung zu Mühldorf hat“. Die Stadt habe nach der Aufstellung des Bebauungsplans keine Möglichkeit mehr, zu beeinflussen, was und wie gebaut werde. „Wir geben das Schicksal in die Hand eines hannoveranischen Investors“, sagte Kraft. Er berief sich auf die Regierung von Oberbayern, die darauf hingewiesen habe, dass die Stadt die Steuerung aus der Hand verloren habe. „Die Stadt hat keinen Plan.“

Kein Gelände der Stadt

Anders sah das Oliver Multusch (AfD): „Es ist kein Gelände der Stadt.“ Eigentlich müsse die Stadt froh sein, dass jemand komme, der dort etwas mache und das Gelände nicht länger brach liege. „Wir sollten keine Verdächtigungen in den Raum stellen, dass der Investor etwas anderes macht, als besprochen ist.“

Diese Haltung unterstützte Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner. Sie sprach von konstruktiven Gesprächen mit dem Investor. Bürgermeister Michael Hetzl (UM) erklärt, der Bauherr habe immer unterstützend mitgearbeitet.

Auch Karin Zieglgänsberger (UM) teilte diese Ansicht: „Nur weil der Plan vielleicht nicht jeder Einzelmeinung entspricht, zu sagen, die Stadt habe keinen Plan, weise ich entschieden zurück.“ Es habe zahlreiche Gespräche mit dem Investor gegeben, in denen die Stadt ihre Interessen eingebracht habe.

Grundstück könnte ungenutzt bleiben

Auch CSU-Fraktionssprecher Stefan Lasner verwies auf bestehendes Baurecht, das die Stadt nicht einfach verändern könne. Im Diskussionsprozess sei das Bauvorhaben verkleinert worden, es seien zusätzliche Parkplätze geschaffen und Paketversandcenter ausgeschlossen worden. Lasner zeigte Verständnis dafür, dass der Investor noch nicht genau sagen könne, was dort hinkomme, weil es bislang keinen Stadtratsbeschluss gegeben habe, wie er das Gelände nutzen dürfe.

Die bis zur Stadtratssitzung geltenden Pläne sehen den Betrieb von Freizeitstätten wie einer Diskothek vor. Nach dem Ende des Kingdom Parcs als Tanzhaus ist diese Nutzung aber mangels Interessenten ausgeschlossen. Jahrelang versuchte die Besitzerin einen Käufer für das Areal zu finden, das Vorhaben scheiterte stets.

Mieter stehen noch nicht fest

Die Bauwo weiß nach Angaben von Geschäftsführer Bernhard Rückert noch nicht, an wen sie die Gewerbehalle vermieten wird. „Das kann ich noch nicht sagen“, erklärte Rückert auf Anfrage. Wegen des sehr langen, zweieinhalbjährigen Genehmigungsprozesses habe er die Suche zunächst zurückgestellt. „Wir haben bis nach dem Satzungsbeschluss gewartet.“ Denn ein Mieter wolle den genauen Zeitplan und mögliche Auflagen kennen.

Rückert bedauert den langen Genehmigungsprozess, seine Firma war ursprünglich von sechs Monaten Dauer ausgegangen. Einen positiven Aspekt kann der Geschäftsführer und Inhaber der Bauwo dem schwierigen Verfahren aber doch abgewinnen. Der Dialog mit der Stadtverwaltung und allen Fraktionen habe einen „guten Austausch“ und einige Veränderungen gebracht. Jetzt steht fest, dass auf dem Grundstück eine 18.000 Quadratmeter große Gewerbehalle entstehen soll.

Baubeginn soll Ende des Jahres sein

Wenn jetzt alles glattgeht, soll nach Rechtskraft des Bebauungsplans der Kingdom Parc abgerissen und Ende des Jahres mit dem Neubau begonnen werden.

Gegen diesen Stadtratsbeschluss sprachen sich die Grünen und SPD-Stadtrat Kirmeier aus.

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