Stimmen aus der Region
„Schock“ und „schwerer Schlag“: So lauten die ersten Reaktionen zum Rücktritt von Stephan Mayer
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Nur wenige Monate währte die Amtszeit von Stephan Mayer als CSU-Generalsekretär: Am Dienstag (3. Mai) wurde bekannt, dass er einem „Bunte“-Journalisten mit Vernichtung gedroht haben soll. Unmittelbar nachdem die Aussagen öffentlich wurden, gab er seinen Rücktritt bekannt. Die ersten Reaktionen aus der Region im Überblick.
Mühldorf am Inn - Stephan Mayer tritt als Generalsekretär der CSU zurück. Wie der Bundestagsabgeordnete für den Landkreis Mühldorf-Altötting verkündet, habe er den Parteivorsitzenden der CSU gebeten, ihn von seiner Aufgabe zu entbinden. Er führt gesundheitliche Gründe für seinen Schritt an.
Mayer, der sich erst drei Monate im Amt befunden hatte, war am Dienstag stark in die Kritik geraten. Er soll einem „Bunte“-Redakteur für eine missliebige Berichterstattung mit „Vernichtung“ gedroht haben (alle Hintergründe hier nachlesen).
Daniela Ludwig: „persönlich bedauerlich“
CSU-Bundestags-Abgeordnete Daniela Ludwig sagte in einer ersten Reaktion gegenüber den OVB-Heimatzeitungen, dass der Rücktritt Mayers „persönlich bedauerlich“ sei. Es handle sich um einen „langjährigen, guten Kollegen“, aber sie halte den Rücktritt für konsequent. „Journalisten bedrohen, das ist einfach sehr schwierig“, ergänzte die Abgeordnete für Stadt und Landkreis Rosenheim.
Mit seinem Rücktritt erspare Mayer der Partei „jetzt eine Hängepartie“ und weitere Berichterstattungen. „Jetzt brauchen wir einen neuen Generalsekretär“, so Ludwig.
„Logische Konsequenz“
Zurückhaltend äußerte sich der ehemalige Landtagsabgeordnete Dr. Marcel Huber, der unterwegs war und die Nachricht gar noch nicht gehört hatte. „Ich kann da noch gar nichts zu sagen.“
So ging es auch Ampfings Bürgermeister Josef Grundner, stellvertretender CSU-Kreisvorsitzender. „Ich habe es erst vor fünf Minuten gehört“, sagte er. „Wenn das so vorgefallen ist, ist das die logische Konsequenz.“ Grundner bedauerte den Rücktritt trotzdem, denn Mayer habe sich stark für die Region eingesetzt.
Bauernverbandsobmann Niederschweiberer: „Das ist ein Schock“
Das sagte auch Ulrich Niederschweiberer, Bauernverbandsobmann, der gerade im Mühldorfer Bauausschuss saß und in einer Sitzungspause zurückrief: „Das ist ein Schock und schade. Mayer war ein brutaler Kämpfer für die CSU und die Bauern.“ Als Generalsekretär habe der die Belange der Region stark in München vertreten können. „Die Folgen des Rücktritts sind nicht absehbar, uns tut das sehr weh.“ Zu Mayers Verhalten gegenüber einem Reporter will sich Niederschweiberer nicht äußern. „Die Vorwürfe müssen geprüft werden, das müssen andere tun.“
„Schwerer Schlag“
„Für die CSU in der Region ist dieser Rücktritt ein schwerer Schlag“, betonte die Stellvertretende Landrätin Ilse Preisinger-Sontag. „Ich bin über diese Entwicklung sehr traurig. Ich werde zu diesen Vorfällen keine Stellung nehmen, bevor ich nicht mit Stephan Mayer persönlich gesprochen habe“, verdeutlichte sie.
„Bedauern“ in JU und Frauen-Union
Barbara Fuchshuber, Kreisvorsitzende der Frauen-Union Mühldorf, „bedauert“ die Entscheidung Mayers sehr. Dieser habe „im Wahlkreis gute Arbeit“ geleistet. „Wir haben mit dem Rücktritt von Dr. Marcel Huber und jetzt von Stephan Mayer zwei Schwergewichte auf der politischen Bühne verloren, die wir nicht ersetzen können. Über die Vorwürfe kann und will ich nicht sprechen, denn ich kenne die Tatsachen nicht“, führte Fuchshuber aus.
„Stephan Mayer hat als CSU-Generalsekretär und für die Region wichtige Impulse gesetzt. Ich bedauere diesen Rücktritt sehr“, sagte Sophie Sontag-Lohmayer, die Kreisvorsitzende der JU Mühldorf.
Klaus Stöttner „sehr betroffen“
Klaus Stöttner, CSU-Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Rosenheim-Ost, zeigte sich sehr betroffen über den Rücktritt. „Als langjähriger Kreisverbandskollege schätze ich Stephan Mayer seit vielen Jahren als verlässlichen Parteifreund. Ihm geht eine solche Mediensache an die Nieren. Es ist verständlich, dass er sich frühzeitig raus nimmt, bevor die Gesundheit noch mehr gefährdet ist. Als Generalsekretär hat er die Parteiarbeit sehr klar neu ausgerichtet und war sehr präsent an der Basis.“
In Stephan Mayers Wahlkreisbüro in Altötting war man am Abend von der Anfrage der OVB Heimatzeitungen überrascht – im Abgeordnetenbüro des CSU-Politikers hob man erst gar nicht ab.
Red.