Hier kann „Inklusion“ geschehen
Tischtennis mit Parkinson? Petra Rebitzer macht dies als einzige Gruppe im Landkreis Mühldorf möglich
- VonRita Stettnerschließen
TSV Ampfing als neuer Stützpunkt für die Selbsthilfegruppe „Ping-Pong-Parkinson“.
Ampfing – Als Petra Rebitzer die bittere Diagnose Parkinson erhielt, wollte sie das gar nicht wahrhaben. „Es ist nicht jeder geschaffen, aus dem Loch alleine raus zu kommen-, viele Leute igeln sich zu Hause ein und bedauern sich selbst-, aber dadurch wird es auch nicht besser. Also ist es besser dagegen anzugehen“, so Petra Rebitzer.
Petra hat sich dafür entschieden, das Beste draus zu machen. „Kurz nach meiner Diagnose wollte ich was tun. Ich suchte nach einer Selbsthilfegruppe und wurde in Waldkraiburg bei einer Gruppe, die Bernd Förster leitete, fündig“, erzählt Petra Rebitzer weiter.
Mit Tischtennis gegen Parkinson
In der Gruppe finden regelmäßige Treffen statt. Es gibt Bewegungs- und Freizeitangebote oder einfach ein Austausch untereinander. Jetzt ist Petra Rebitzer seit März 2021 die Leiterin der einzigen Parkinson Selbsthilfegruppe im Landkreis Mühldorf.
Die Gruppe, so Petra Rebitzer, ist sowohl für Betroffene als auch für die beteiligten Angehörige- und das ist ihr wichtig für jede Altersgruppe geeignet. Jetzt hat sich auch eine Parkinson Ping-Pong Gruppe gebildet. Denn Parkinson ist bekannt dafür, dass mit Bewegung den Symptomen wie Steifigkeit, Bewegungsverlangsamung oder dem Zittern entgegengewirkt werden kann. Der Tischtennissport ist hierfür eine Alternative der Therapie.
Der Verein „Ping-Pong-Parkinson Deutschland e.V.“, der 2020 gegründet wurde, ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Einzelpersonen und den Vereinen, der sich mit Tischtennis Parkinsonerkrankten annimmt. Das Konzept beruht darauf, dass Tischtennis für Anfänger sowie auch von Profispielern gespielt werden kann.
Vereine in ganz Deutschland und weltweit sind als sogenannter „Stützpunkt“ vertreten. Ebenso auch im bayerischen Raum, unter anderem München sowie für den Landkreis Mühldorf am Inn erst kürzlich der „TSV Ampfing“.
„Bei der Tischtennisabteilung bin ich sofort auf Unterstützung gestoßen“, so Petra Rebitzer, selbst Betroffene. Der Abteilungsleiter Johann Eixenberger, verwies auf ausreichend Tischtennisplatten und Platz in der Halle. Zusätzlich kann mit einem Roboter trainiert werden.
Evi Frohnwieser, Hauptsportwart, befürwortet sehr, den Sport für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung näher zu bringen und die Betroffenen zu integrieren. Gerade hier kann „Inklusion“ geschehen. Der Ping-Pong-Parkinsonverein ist bei Turnieren aktiv und es besteht die Möglichkeit, bei Meisterschaften auch dabei zu sein.
Das Training findet dienstags und freitags jeweils ab 19.30 Uhr in der großen Turnhalle an der Mittelschule Ampfing in der Schulstraße 1 statt. Kontakt und Infos bei Petra Rebitzer unter Telefon 0 17 6/56 72 64 35. Mehr Infos auch online unter www.pingpongparkinson.de. Wer sich für die Teilnahme an einer Gruppe interessiert, kann jederzeit hinzukommen. Infos zur Gruppe gibt es per Mail unter waldkraiburg@parkinson-mail.de oder persönlich bei Petra Rebitzer.