Corona im Landkreis Mühldorf
Doch die Maske tragen? Warum der Chef des Mühldorfer Gesundheitsamts weiter vor Corona warnt
- VonMarkus Honervogtschließen
Die Zahlen gehen zurück, für Entwarnung ist es nach Ansicht von Dr. Benedikt Steingruber aber zu früh. Der Leiter des Mühldorfer Gesundheitsamt hat seine Gründe und einen unpopulären Tipp.
Mühldorf – Die Zahlen gehen Woche um Woche zurück, die Intensivstationen der Kliniken beherbergen seit Mitte der Woche keine Corona-Patienten mehr, weniger Menschen sterben.
Mediziner weiter zurückhaltend
Der Leiter des Mühldorfer Gesundheitsamts bleibt trotzdem zurückhaltend: „Das Pandemiegeschehen ist derzeit deutlich abgeschwächt“, sagt Dr. Benedikt Steingruber, warnt aber: „Vorbei ist die Pandemie noch nicht.“
Die Infektionszahlen seien im Vergleich zu den sehr hohen Spitzenwerten im Landkreis zwar niedrig, lägen allerdings immer noch deutlich über den Werten vom vergangenen Sommer. „Noch haben wir ein reges Infektionsgeschehen. Aber auch ein erneuter Anstieg kann noch nicht ausgeschlossen werden.
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Nach Angaben Steingrubers gibt es weiterhin kleine Ausbrüche in Firmen, Heimen oder Krankenhäusern. „Glücklicherweise gibt es kaum noch schwere Verläufe“, die Intensivstationen würden selten mit Coronapatienten belegt. „Aber die letzten Todesfälle liegen noch nicht lange zurück. Corona ist auch jetzt noch für einige unter uns gefährlich.“ Und für den Rest zumindest unangenehm.
Menschenmengen meiden
Vor allem große Menschansammlungen mit engem Kontakt rät der Gesundheitsamtschef zu meiden. Und gibt einen wenig populären Rat: „Meiner Ansicht nach sollten Menschen Maske tragen. Auch wenn sie die einzige Person in einem Laden sind, die eine Maske trägt. Es geht dabei um den eigenen Schutz.“ Wie hoch die Infektionszahlen tatsächlich sind, kann Steingruber nicht sagen. „Wir haben weniger Testungen und damit eine hohe Dunkelziffer.“ Außerdem müssen sich Menschen nicht mehr vom Gesundheitsamt aus der Quarantäne entlassen lassen.
Offen, wie viele Menschen akut infiziert sind
Damit bleibt offen, wie viele Menschen akut infiziert sind. Deshalb veröffentlichen die OVB-Heimatzeitungen in der Samstagsgrafik nicht mehr die Zahl der akut Infizierten, sondern die der Neuinfektionen.