Wasserwacht und DLRG warnen
„Lebensgefahr“ - Was die zugefrorenen Seen momentan extrem gefährlich macht
- VonChrista Lattaschließen
Die Nächte sind klirrend kalt, die ersten Seen im Landkreis Mühldorf frieren zu. Rettungsgesellschaften sehen das mit Sorge und wenden sich mit eindringlichen Appellen an die Menschen.
Mühldorf - „Der Winter ist in vollem Gange, das Thermometer zeigt deutlich nach unten, erste Seen und Flüsse beginnen zuzufrieren“, stellt Thomas Huber, der Landesvorsitzende der BRK-Wasserwacht Bayern fest. Er appelliert: „Begeben Sie sich nicht auf nicht-freigegebene und damit lebensgefährliche Eisflächen. Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollten besser gemieden werden. Wer dennoch Wintersport auf dem Eis treiben möchte, sollte grundsätzlich nur an bewachten Gewässern und nie allein auf das Eis gehen sowie auf die Warnungen der örtlichen Behörden, der lokalen Medien und Hinweis- und Verbotsschilder vor Ort achten.“
Diesem Appell pflichtet auch Alexander Fendt, Sprecher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) im Kreis Mühldorf, bei. „Die Temperaturen sind zwar zurzeit in den Nächten zweistellig im Minus, das sorgt für kurzfristige Eisflächen auf kleineren Seen“, stellt er fest. „Auf jeden Fall ist das Eis derzeit aber noch viel zu dünn, um es zu betreten. Beim Einbrechen besteht Lebensgefahr!“ Einmal eingebrochen, könne sich auch ein Erwachsener nur wenige Minuten über Wasser halten, dann würden ihn die Kräfte verlassen.
Eisflächen werden nicht freigegeben
Eisflächen auf natürlichen Gewässern werden in der Regel nicht offiziell zum Betreten freigegeben, sagt Fendt. „Das Haftungsrisiko ist viel zu groß.“ Eis trage erst ab einer Stärke von rund 15 Zentimetern, dafür brauche es über einen längeren Zeitraum hohe Minustemperaturen bei Tag und Nacht.
„Nie allein aufs Eis gehen“, ist laut Fendt eine wichtige Faustregel für das Betreten natürlicher Eisflächen. Wenn jemand eingebrochen ist, soll man sofort laut um Hilfe rufen, damit andere Personen einen unterstützen. Wichtig ist, sofort unter 112 den telefonischen Notruf abzusetzen.