B15NEU IM HAAGER GEMEINDERAT
Klar für landschaftsschonenden Ausbau
Oberste Devise ist die Schonung der Landschaft, die Mehrheit im Haager Gemeinderat spricht sich klar zum Ausbau der bestehen-den B15 mit Ortsumgehungen aus beim Punkt Planung der B-15-neu.
Haag – Die zwölfte Teilfortschreibung „Verkehr“ lag im Anhörungsverfahren auf dem Tisch. Nach dem Landesplanungsgesetz werden zur Neuplanung der Trasse der Bundesstraße 15 die öffentlichen Stellen, Gemeinden, Wirtschaftsverbände und der Naturschutz gehört. Dabei geht es unter anderem um Lärmaktionspläne und eine Luftreinhaltungsplanung, um in der „traditionellen Kulturlandschaft der Region Süd-ostbayern den Erhalten der bestmöglichen Luftqualität“ zu berücksichtigen. Weitere Punkte sind etwa die Erreichbarkeit der Region.
Regionalplanerische Vorhaben seien deswegen schon umzusetzen, dass der für die Zukunft wohl zunehmende „motorisierte Individualverkehr und der Lkw-Güterverkehr“ die Bevölkerung nicht zu sehr belaste, heißt es in der Teilfortschreibung. Gestärkt werden soll das Schienennetz, eine „alte Forderung“, wie Bürgermeisterin Sissi Schätz kommentierte. Sie wies darauf hin, dass das Gemeindegebiet von der neuen Planung wenig betroffen sei, nur im Bereich von Röhrmoos auf eine Länge von 850 Metern.
Im Einvernehmen mit dem Vorschlag der Gemeindever-waltung sprach sich das Gros der Gemeinderäte für den Ausbau der bestehenden Trasse der B 15 mit den dazugehörenden Ortsumgehungen aus. Im Gegensatz zur neuen Trasse sei diese Planung landschaftsschonend und für das Gewerbe und die Anbindung der Bürger „komfortabler“, stellte Baureferent Stefan Högenauer (CSU) fest.
„Der ordentliche Ausbau der Ortsumfahrungen müsste genügen“, stimmte Egon Barlag (Freie Wähler Haag) bei. Haag werde sowieso wohl auch künftig von Hunderten von Lastwagen täglich tangiert.
Grundsätzliche Bedenken gegen eine neue, acht Kilometer von Haag entfernte Straßenführung hatte Zweiter Bürgermeister Dr. Wolfgang Weißmüller (PWG). Früher sei Haag direkt am Kreuzungspunkt der beiden Bundesstraßen B 12 und B 15 gelegen. Nun sei man bereits von der A 94 „abgehängt. Das soll nicht auch noch mit der B 15 passieren“, das würde sich negativ auf den wirtschaftlichen Standort auswirken. „Man darf nicht immer nur das Ökologische betrachten.“ Bürgermeisterin Sissi Schätz bestätigte: „Es wäre ideal, wenn die B 15 nicht zu weit weg von Haag wäre.“
Hermann Jäger schickte seinen Vorschlag nach Berlin
Seine eigenen Gedanken über die Zukunft der B 15neu hatte sich Hermann Jäger (PWG) gemacht. Er schrieb dem Bundesverkehrsministerium seinen Vorschlag zur B15 „Rosenheim-Landshut“. Die Trasse solle ab der Haager Umgehungsstraße Richtung Norden zur Umgehung von St. Wolfgang, Armstorf, Dorfen bis zu der zu bauenden Umgehung bei Taufkirchen führen. Damit seien alle Ortsdurchfahrten zwischen Rosenheim und Landshut beseitigt. Von Haag aus soll die B 15 neu zunächst nach Kirchdorf, Hinterberg und Schiltern weitergehen. Der Vorteil liegt nach Hermann Jäger auf der Hand: „Die ge-samte Trasse ist weitgehend schon vorhanden und müsste nur ausgebaut werden. Alle anderen Trassen sind politisch nicht durchsetzbar.“ Nur so sei auch zu verhindern, dass Dorfen und St. Wolfgang im Verkehr ersticken.
Im mehrheitlichen Beschluss stimmten die Räte für den landschaftsschonenden Ausbau der bestehenden Trasse mit den Ortsumgehungen und die Stärkung des Bahnnetzes.