Jahresrückblick Mühldorf
Radwege und eine Unterführung: Diese Verkehrs-Themen beschäftigten Mühldorf im Jahr 2022
- VonMarkus Honervogtschließen
Zwei große Verkehrsthemen beschäftigten die Stadt im vergangenen Jahr: Die Unterführung in der Altöttinger Straße und das Radwegenetz.
Mühldorf - Es gab einen Haufen Vorschläge, Anträge, lange Diskussionen im Verkehrsausschuss und im Stadtrat und heraus kam: nichts. So lassen sich die Versuche zusammenfassen, in der Innenstadt die Situation für Fahrradfahrer zu verbessern.
Die meisten Regelungen, die Stadträte verschiedener Fraktionen vorschlugen oder der Verkehrsgutachter der Stadt anregte, waren schon vom Tisch bevor sie das Licht der Welt erblickt hatten. Einzig die Einrichtung einer extra Fahrradspur hinter dem Altöttinger Tor war durchsetzbar. Im Juni pinselten sie Arbeiter des Bauhofs auf den Asphalt und nahmen dabei Autofahrern eine Spur weg.
Ein Unfall beendet den Verkehrsversuch
Im Juli dann ein Unfall: Ein Lastwagen übersah beim Rechtsabbiegen eine Radlerin, die wie durch ein Wunder fast unverletzt blieb, obwohl sie unter den LKW stürzte. Im Oktober folgte die Entscheidung der Stadt: Der Radweg wird auf Empfehlung des Landratsamts wieder abgeschafft.
Es hagelte Kritik von vielen Seiten. Die Initiative Verkehrswende sprach von einer wenig engagierten Umsetzung, auch Stadträte nannten das Vorgehen der Stadt halbherzig und gefährlich. Sie waren enttäuscht, dass nach keiner Lösung gesucht wurde, die den Radstreifen erhalten hätte.
Große Einigkeit bei Neubau der Unterführung in der Kapellenstraße
Größere Einigkeit herrschte beim zweiten großen Verkehrsthema: der Unterführung der Kapellenstraße. Im März wurde bekannt, dass die Bahn die Unterführung an der Kapellenstraße sanieren will. Da die Straße an dieser Stelle nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht, muss die Stadt sie erweitern. Im Oktober beschloss der Stadtrat, den Neubau der Unterführung anzugehen.
Auf etwa 15 Millionen Euro bezifferte Bürgermeister Michael Hetzl die geschätzten Kosten. In welcher Höhe es Zuschüsse gibt, wie sich der Landkreis oder die Bahn beteiligen müssen, steht noch nicht abschließend fest.