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Isener Gruppe aus Schwindegg schraubt an den Wasserpreisen: So viel wird jetzt fällig

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Von: Nicole Sutherland

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Das Hauptpumpwerk des Wasserzweckverbandes Isener Gruppe. Von hier wird das Trinkwasser an die Bürger verteilt
Das Hauptpumpwerk des Wasserzweckverbandes Isener Gruppe. Von hier wird das Trinkwasser an die Bürger verteilt. © Sutherland

Die Bürger müssen in Zukunft tiefer in die Tasche greifen, wenn sie Wasser von der Isener Gruppe verbrauchen.

Schwindegg - Bei der jüngsten Verbandsversammlung einigte sich der Wasserzweckverband Isener Gruppe darauf, sowohl die Grundgebühr als auch die Verbrauchsgebühr für Trinkwasser ab dem Jahr 2023 anzuheben.

Im Bürgerhaus äußerte sich der neue Vorsitzende, Schwindeggs Bürgermeister Roland Kamhuber, zu den Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung bei der Wasserversorgung für die Bereiche Dorfen, Schwindegg und  Obertaufkirchen. Demnach rechnet der Zweckverband zukünftig im Verbandsgebiet mit einer Verkaufsmenge von rund 500.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr. Die Liefermenge an Buchbach wird sich eventuell auch etwas verringern.

Wasserverbrauch reduziert sich

Insgesamt reduziert sich der Wasserverbrauch, so Kamhuber, weil beispielsweise Haushaltsgeräte immer sparsamer werden und die Bürger Gelegenheiten nutzen, den persönlichen Wasserbedarf zu reduzieren. Wenn ein Landwirt seine Viehhaltung einstellt, so gleiche sich dieser Ausfall nicht durch weitere Bebauung in den Siedlungen aus. Andererseits könnte mit einer möglichen Erhöhung des Wasserbedarfs durch größere Abnehmer, wie zum Beispiel durch die Erweiterung des Augustinums in Schwindegg, gerechnet werden.

Gleichzeitig werden die Anforderungen an den Wasserversorger immer höher. Die Qualifikation des Personals muss sichergestellt sein. Wasseruntersuchungen werden noch umfangreicher durchzuführen sein. Der Schutz des Grundwassers und die Maßnahmen zur Reinigung des Wassers können zu immer höheren Gebühren führen. Mit den bisherigen Leitungserneuerungen wird eine angemessene Erneuerungsrate erreicht. „Wenn in den kommenden Jahren umfangreiche Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit durchgeführt werden müssen, so wird dies nur mit einer Gebührenerhöhung finanzierbar sein“, prophezeite Kamhuber. 

Neuer Verbrauchspreis liegt bei 1,80 Euro

Die Jahresrechnung für das Jahr 2021 hat einen Verlust von rund 50.000 Euro festgestellt. Der steuerliche Verlustvortrag hatte sich damit durch den Abschluss 2021 wieder erhöht, und zwar auf 233.662 Euro.

Bei der Verbandsversammlung wurde der Vorgänger Kamhubers, Dr. Karl Dürner, einstimmig entlastet. Zuvor gab Josef Wagenlechner das Ergebnis der Rechnungsprüfung bekannt. Martin Thalmeier und Michael Voderholzer hatten ihn unterstützt. Es wurden keine Buchungsfehler oder Fehlbeträge festgestellt. Aufgrund der gestiegenen Kosten in Bereichen wie dem Personal, Strom, beim Unterhalt des Leitungsnetzes und bei den Schuldzinsen ergab die Kalkulation einen höheren Wasserpreis.

Grundgebühr und Verkaufsgebühr steigen an

Verteilt auf Grundgebühr und Verbrauchsgebühr ergeben sich folgende Preise: Die Grundgebühr bei einem Nenndurchfluss bis Q3 und dem kleinsten Zähler 4 beträgt seit Jahresbeginn 144 Euro. Beim Nenndurchfluss Q3 10 werden 216 Euro fällig, beim Nenndurchfluss bis Q3 16 360 Euro und beim Nenndurchfluss über Q3 25 450 Euro. Die Verbrauchsgebühr je Kubikmeter, die bisher bei 1,20 Euro lag, erhöht sich auf 1,80 Euro.

In der Versammlung stellte Verbandsmitglied Bernhard Folger einen Antrag zur Geschäftsordnung. Sein Vorschlag war, die Grundgebühr höher zu bewerten, nämlich die Grundgebühr des kleinsten Zählers auf 200 Euro und so die Verbrauchsgebühr nur auf 1,50 Euro zu erhöhen. Der Antrag wurde mit 11:3 Stimmen abgelehnt. Dem ursprünglichen Vorschlag wurde mit 11:3 zugestimmt. Der Haushaltssatzung, dem Haushalt und dem Investitionsplan wurde einstimmig zugestimmt. Die Satzung zur Änderung der Beitrags- und Gebührenerhöhung wurde mit 11:3 Stimmen in Kraft gesetzt. 

Die neuen Wasserpreise

Grundgebühr:

Bis 4 Kubikmeter/Stunde: 144 Euro/Jahr

Bis 10 Kubikmeter/Stunde: 216 Euro/Jahr 

Bis 16 Kubikmeter/Stunde: 360 Euro/Jahr 

Über 16 Kubikmeter/Stunde: 450 Euro/Jahr 

Verbrauchsgebühr: Pro Kubikmeter 1,80 Euro

Beweglicher Wasserzähler: 30 Euro 

Versorgung unbebautes Grundstück:

Einrichtung Bauwasseranschluss: 40 Euro

Monatliche Grundgebühr: 7,50 Euro

Monatliche Leistungsgebühr: 2 Euro

Bei Bauwasserzähler: Pro Kubikmeter 3,50 Euro

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