Unterstützung der Menschen in Malawi
Malawi-Hilfe in Schwindegg berichtet über Fortschritte der laufenden Projekte
- VonNicole Sutherlandschließen
Konrad Ess, Gründer der Malawi-Hilfe in Schwindegg, und Anton Westenthanner sind zurzeit vor Ort in Ngala um zu Helfen. Über ihre Arbeit, die sie dort leisten, berichten sie dem Stammtisch bei einer Live-Schaltung.
Schwindegg/Ngala – Ngala ist ein Dorf in Malawi, etwas größer als Schwindegg, wo Konrad Ess wohnt. Vor einigen Jahren reiste er nach Malawi und entdeckte, was den Menschen zum täglichen Leben alles fehlt. Er beschloss zu helfen und mit ihm fanden die Dorfbewohner einen fähigen Kopf, der mit Tatkraft Projekte ins Leben ruft und für ihre Finanzierung sorgt.
Er gründete die Malawi-Hilfe in Schwindegg, zu der sich schnell Weggenossen fanden. Gemeinsam arbeiten sie daran, nachhaltig die Lebensumstände in Ngala zu verbessern. Dabei ist „Hilfe zur Selbsthilfe“ das oberste Gebot.
Die Arbeit begann mit der Errichtung eines Brunnens zur Trinkwasserversorgung und dehnte sich aus auf viele Lebensbereiche. Zurzeit sind Konrad Ess und der Schwindegger Arzt Anton Westenthanner vor Ort in Malawi, um den Fortschritt der laufenden Projekte zu unterstützen.
Live-Schalte nach Obertaufkirchen
Bei einer Live-Schalte zum Stammtisch der Malawi-Hilfe im Gasthaus „Zum neuen Fassl“ in Obertaufkirchen berichteten sie von ihrer Arbeit und den Lebensumständen in Malawi. Dort kämpfen die Menschen mit Benzinknappheit und stehen viele Stunden an, um welches zu bekommen. Es beeinträchtigt das tägliche Leben und natürlich auch die Arbeit der Malawi-Hilfe stark.
Die Cholera ist ein weiteres großes Problem, sie wird durch verunreinigtes Trinkwasser verursacht. Die Malawi-Hilfe nutzt nun Versammlungen, wie etwa ein Fußballspiel, um in der Pause auf die Cholera-Prävention hinzuweisen. Inzwischen sind die Bauprojekte vorangeschritten.
Der Bau von vier weiteren Trinkwasserbrunnen konnte begonnen werden. Die Finanzierung läuft über private Spenden und aus Geldern, die die Bundesregierung zur Verfügung stellt. Darüber hinaus ist die Malawi-Hilfe im Bereich Schulwesen tätig, denn Hilfe zur Selbsthilfe fängt mit Bildung an.
Schulgebäude konnten gebaut werden, ein Schulgarten angelegt und unterhalten werden und daraus die Schulspeisung eingeführt werden. Im Moment wird für die Chipanga Schule, die Grundschule in einem Ortsteil von Ngala eine Schulküche gebaut.
„Dort wurde gänzlich ohne unser Zutun Schulspeisung etabliert, um 30 Kinder, die dort auch übernachten, zu verpflegen. Die Kinder kochen selbst und die Nahrungsmittel kommen aus der Schulgemeinde und von Farmern“, erzählte Konrad Ess bei der Live-Schalte.
„Wir wurden gefragt, ob wir den Bau unterstützen können, die Schulgemeinde liefert Sand, Schotter und Ziegel und arbeitet mit. Wir unterstützen mit Zement, Dachkonstruktion, Ofenbau und Bauleitung“, so Ess weiter. Das Projekt wird von der Fima Newtec aus Südtirol gesponsert.
Hilfe zur Selbsthilfe fängt mit Bildung an
Im Schulgarten treibt gerade eine Raupe ihr Unwesen und zerstört die Maisernte. Die Vizepräsidentin des neu gegründeten Umweltclubs an der Schule, Ntedere, berichtete darüber, wie der Schädling mit natürlichen Mitteln bekämpft wird. Weiter will der Umweltclub Bäume pflanzen.
Die Obstbäume sollen für vielfältige Nahrung sorgen und auch einen Beitrag fürs Klima leisten. Malawi ist einerseits von zunehmender Trockenheit betroffen und andererseits von Überschwemmungen, die die Brücken fortreißen.
Die Farmer haben gelernt, wie man einen Fischteich anlegt und Fische züchtet, was ebenfalls die Nahrung wertvoll ergänzt. Vorher gab es hauptsächlich Mais und Kasawawurzel zu essen.
Arbeitsplätze für Frauen konnten mit der Schneiderschule geschaffen werden. Die Damen haben sich entschieden, Schuluniformen zu nähen. Vier Wochen sind Konrad Ess und Anton Westenthanner insgesamt in Ngala.
Dabei sorgen sie auch vor für das nächste Jahr. Sie treffen sich mit den Autoritäten des Stammeswesens und setzen die Prioritäten für das kommende Jahr fest. Mit den Farmern in Chipanga unterhalten sie sich über das Thema Ernte-Vorfinanzierung und Rückzahlung der Finanzierungen. Die Farmer leiden sehr unter den extremen bis zu dreifachen Preissteigerungen für Saatgut und Dünger. Eine neue Finanzierung wird hierfür aufgelegt. „Wichtig ist, dass die Gelder länger wirken, nicht nur für ein paar Jahre“, sagt Konrad Ess.
Wer die Malawi-Hilfe unterstützen will, kann an das Spendenkonto bei der VR Bank Taufkirchen-Dorfen spenden.