Weihnachtsgeschichte gekonnt vertont
Gerd Anthoff liest „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma
- VonHans Rathschließen
Der Mühldorfer Viergesang begleitet hervorragend musikalisch im gut besetzten Mühldorfer Haberkasten.
Mühldorf – Im gut besetzten Haberkasten gab der bekannte bayerische Schauspieler Gerd Anthoff eine Kostprobe seines schauspielerischen Könnens ab. Er las die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma.
Dieses wohl bekannteste bayerische Weihnachtsstück, bestehend aus sechs Kapiteln und fünf Gesängen, bedarf einer musikalischen Begleitung, welche in gekonnter Manier der „Mühldorfer Viergesang“ lieferte. Gitti und Reinhard Albert, Dr. Reinhard Baumgartner und Toni Sabold sangen und spielten überzeugend.
In seiner Begrüßung erzählte Kreisheimatpfleger Baumgartner, dass fast auf den Tag genau vor 100 Jahren, nämlich am Heiligabend 1922, der Mühldorfer Lehrer, Dichter und Liedersammler Franz Xaver Rambold die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma wohl als Erster vertont hat.
„Es gibt insgesamt 60 bis 70 solcher Vertonungen, doch ist die von Rambold die Erste und die anderen wurden nachgemacht. Und als ich Gerd Anthoff vor einem halben Jahr angerufen und ihn gefragt habe, ob er die „Heilige Nacht“ in Mühldorf lesen würde, hat der Gerd sofort ‚Ja‘ gesagt“.
Ludwig Thoma, einer der bekanntesten bayerischen Dichter, hatte die Weihnachtsgeschichte, also die Reise von Maria und Josef nach Bethlehem und die dortige Geburt von Jesus in seinem Haus auf der Tuften am Tegernsee in bayerischer Mundart gedichtet. Mit einem instrumentalen Stück – Reinhard Baumgartner an der Zither, Reinhard Albert an der Gitarre - beginnt die Lesung, bevor Gerd Anthoff fulminant loslegt.
Gerd Anthoff schließt die Weihnachtsgeschichte. Es erklingen Harfen und Orgeln, die Engel singen „Hallelujah“. Die Hirten betreten den Stall, sehen das arme nackte Christuskind in der Krippe liegen, knien nieder, wünschen dem Kind Glück und geben den Eltern Geld für das Kind.
Mit einem zweiten Instrumentalstück beenden Reinhard Baumgartner und Reinhard Albert einen Abend, in den man sich sehr gut in eine weihnachtliche Stimmung versetzen lassen konnte.