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Gemeinde Buchbach hat Bauhof und Jugend unter einem Dach

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Von: Harald Schwarz

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Es wird die Variante „West“: Der alte Bauhof der Marktgemeinde Buchbach hat ausgedient. Neben dem Wertstoffhoff soll ein moderner Bauhof entstehen, der auch noch Platz für einen Jugendtreff bietet.
Es wird die Variante „West“: Der alte Bauhof der Marktgemeinde Buchbach hat ausgedient. Neben dem Wertstoffhoff soll ein moderner Bauhof entstehen, der auch noch Platz für einen Jugendtreff bietet. © DC-X

Der Marktgemeinderat hat sich für ein Kombimodell in Sachen Bauhof und Jugendtreff entschieden. Er hat mehrheitlich die Weichen dafür gestellt, dass der neue Bauhof an der Westseite des Areals beim Wertstoffhof gebaut wird.

Buchbach – Mit der West-Variante, die hinter dem bestehenden Beachplatz gebaut wird, hat die Gemeinde die Möglichkeit, auch einen Jugendtreff in dem Gebäude unterzubringen.

Zwei Varianten stellte der Mühldorfer Architekt Josef Utzinger vor, als er seine Ideen für den neuen Bauhof im Marktgemeinderat präsentierte. Bürgermeister Thomas Einwang (Wahlvorschlag Ranoldsberg) ergänzte, dass er dabei die Anregung des Jugendbeauftragten Anton Bauer aufnehmen und versuchen sollte, in dem Gebäude eine Art Jugendtreff einzuplanen.

Utzinger begann mit der Nordvariante, die auf den ersten Blick die ansprechendere Alternative ist. Sie fügt sich besser in das Gelände ein, mit ihr wären zwei Zufahrten zum Bauhof möglich und der Hof, der durch den Bau entsteht, wäre auch größer.

Allerdings ist es mit dieser Variante nicht möglich, einen Jugendtreff unterzubringen. Das liegt, so Utzinger, an der Geländeform, die den 16 Meter langen und rund zehn Meter breiten Anbau für einen Jugendtreff nicht zulässt.

Die Fragen und Anmerkungen der Marktgemeinderäte beschäftigten sich mit den gestiegenen Kosten für den Bauhof und auch dem höheren Platzbedarf. Hier führte Architekt Utzinger aus, dass die prognostizierten Baukosten von rund 1,14 Millionen Euro aktuell nicht erreichbar sind. Überhaupt sei es „eine Herausforderung, realistische Zahlen zu liefern“.

Diskrepanzen bei den benötigten Flächen

Doch auch bei den benötigten Flächen für den Bauhof „gibt es Diskrepanzen“, wie Dritte Bürgermeisterin Maria Vitzhum (UWB/CSU) festgestellt hatte. Da hatte Franz Stoiber, der Leiter des technischen Bauamtes, eine Erklärung.

Man habe nach dem Entwurf noch einmal genauer gerechnet und festgestellt, dass einiges nicht bedacht worden sei. Er betonte aber auch, dass die jetzige Planung nicht zu großzügig sei und die Bauhofmitarbeiter auch kein Einsparpotenzial sehen. Hier bekamen sie Unterstützung von Lambert Nitzl (Umlandliste Buchbach), der allen Einsparversuchen eine Absage erteilte: „Das ist nicht in die Zukunft gedacht. In meinen Augen ist der Bauhof eh schon eher knapp geplant“.

Jugendliche brauchen einen Treffpunkt, wo sie mit wenig Geld weggehen können

In Sachen Jugendtreff sagte Jugendreferent Anton Bauer, dass „die Jungen die Leidtragenden von Corona sind“. Zugleich erinnerte er daran, dass diverse Versuche, einen Treffpunkt für Jugendliche zu installieren unter anderem im ehemaligen Gasthaus Rampl oder „Beim Obern“ gescheitert seien. Sozialpädagoge Andreas Götz von der mobilen Jugendhilfe ergänzte, dass die Jugendlichen einen Treffpunkt brauchen, wo sie „chillen und mit wenig Geld weggehen können“.

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Zudem gebe es in der Region „viele Zuzügler, die die klassischen Angebote auf dem Land wie Sportverein, Feuerwehr oder Landjugend nicht nutzen. Die sitzen dann vor dem Discounter rum“. Sophia Aigner vom Kreisjugendring bestätigte, dass die Nachfrage für einen Jugendtreff „sicher da ist, denn Jugendliche sind wenig mobil“. Das macht sie unter anderem am mangelhaften ÖPNV fest.

Bauhof und Jugendtreff kosten rund 1,7 Millionen Euro

Der Bauhof ist bei beiden Varianten 46 Meter lang und 16 Meter breit. Im Erdgeschoss ist Platz für eine Schlosserei und eine Schreinerei und vier Gassen für die Fahrzeuge, Anhänger und Gerätschaften, die mit vier Meter breiten Rolltoren abgeschlossen werden. Dazu kommen ein Büro, Aufenthaltsräume sowie ein Sanitärbereich mit Duschen und Umkleiden für die Bauhofmitarbeiter. Im Obergeschoss sind Lagerflächen geplant, die nach den Ausführungen der Bauhofmitarbeiter bereits mehr oder weniger komplett verplant sind. Außen schließt sich ein überdachter Waschplatz an.

Der Bauhof mit einer Nutzfläche von beinahe 880 Quadratmetern wird in etwa 1,4 Millionen Euro kosten, führte Architekt Josef Utzinger aus. Dazu kommen rund 300 000 Euro für den etwa 145 Quadratmeter großen Jugendtreff. Hier hat die Marktgemeinde aber die Möglichkeit, Fördermittel von rund 100 000 Euro zu bekommen, da bei der Planung die Vorgaben des Kreisjugendrings beachtet worden sind.

Man sollte das Gespräch mit dem Investor suchen

Manfred Kroha (UWB/CSU) brachte ein andere Variante ins Gespräch: Man solle das Gespräch mit dem Investor suchen, um den Jugendtreff im ehemaligen Gasthaus zur Post unterzubringen. Ihn störe das Bild, dass Buchbach einen „Bauhof mit einem Anhang für Jugendliche bauen will“. Für Kroha wäre die Nordvariante eigentlich die bessere Variante. Dem widersprachen allerdings Bürgermeister Thomas Einwang und Sonja Thalmeier (Grüne/Unabhängige). Für sie ist der Jugendtreff, auch wegen der Nähe zum Beachvolleyballplatz, an der geplanten Stelle optimal.

Am Ende stimmten lediglich Manfred Kroha, Karl-Heinz Kammerer und Maria Vitzthum für die Nordvariante, beim Jugendtreff gab es keine Gegenstimmen. Der Bau wird in massiver Ziegelbauweise ausgeführt.

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