Premiere in Ampfing und im Landkreis Mühldorf
Erster Faschingsball für Menschen mit Beeinträchtigung: Die ganze Gemeinde unterstützt das Projekt
- VonJörg Eschenfelderschließen
Am Faschingssonntag steigt in Ampfing der erste Faschingsball für Menschen mit Beeinträchtigung. Und da ist einiges geboten.
Ampfing - Am Faschingssonntag gibt es in Ampfing eine ganz besondere Premiere: den ersten Faschingsball für Menschen mit Beeinträchtigungen - von 14 bis 17 Uhr in der barrierefreien Schweppermann-Halle.
„Das gab es noch nicht“, freut sich Gabriele Kunz, Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Ampfing. Ihres Wissens nach sei das auch der einzige derartige Ball im Landkreis.
„Ich hatte schon vor Corona die Idee dazu“, erzählt die umtriebige Kunz, die sich immer wieder Notizen macht, weil ihr noch etwas einfällt. Jeder, dem sie von ihrer Idee erzählt hatte, habe gesagt: „Ausprobieren!“ Also setzte sie - unterstützt von ihrer Familie und Martin Hollnburger, Kassier der Ampfinger AWO - ihre Idee jetzt einfach in die Tat um.
Hilfsbereitschaft in der gesamten Gemeinde
Seit Wochen ist sie in Ampfing unterwegs und läuft überall offene Türen ein: Die Gemeinde stellt die Schweppermann-Halle kostenlos zur Verfügung, der Bauhof hilft bei der Bestuhlung sowie beim Auf- und Abbau, die Ampfinger Bäcker, Metzger und Getränkehändler spenden Essen und Trinken, und auch sonst hilft jeder, wo er kann: beim Organisieren, beim Gestalten und Drucken der Plakate und Einladungen, beim Vorbereiten oder am Nachmittag. „Vielleicht unterstützen uns auch andere noch mit Spenden“, hofft Kunz.
Auch Ampfings Bürgermeister Josef Grundner steht hinter dieser Premiere: „Das ist eine sehr gute und lobenswerte Idee.“ Daher unterstütze die Gemeinde den Ball. An dem Faschingssonntag sei zwar unheimlich viel los, aber „es ist ein sehr guter Versuch und ich kann alle nur bestärken“, so Grundner, „ich werde auch selber vor Ort sein.“
Buntes und vielfältiges Programm ist geplant
Drei Stunden lang bietet Gabriele Kunz mit ihren Mitstreitern, den Menschen mit Beeinträchtigung und deren Betreuern ein buntes und vielfältiges Programm. So kommt die Kraiburger Narrengilde mit fünf Garden. „Es gibt alle halbe Stunde einen Auftritt“, verspricht Kunz. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Ampfinger Blaskapelle. „Dazu gibt es noch kurze Sketche.“ Mehr will die umtriebige AWO-Vorsitzende jedoch nicht verraten. Dazwischen soll es natürlich noch Gelegenheit für einen gemütlichen Ratsch geben. „Es wird ein Faschingsball für Jung und Alt“, verspricht Kunz.
Wer Zeit und Lust hat, kann kommen; Karten gibt es nicht. Der Einlass ist offen, bis die Schweppermann-Halle mit ihren 160 Plätzen voll ist. Der Eintritt ist frei. „Spenden werden aber dankbar angenommen“, heißt es dazu auf dem Plakat.
Erfolg ist, „wenn die Besucher ihre Freude haben“
Wenn es nach Gabriele Kunz geht, soll der erste Ampfinger Faschingsball für Menschen mit Beeinträchtigungen beileibe nicht der letzte sein. „Wenn die Besucher ihre Freude haben, wird es wieder einen geben, egal wie viele am Faschingssonntag kommen“, sagt Kunz und macht sich erneut eine Notiz, weil sie wieder eine Idee für die Premiere hatte.