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56-Jähriger Waldkraiburger vor Gericht

Busfahrer soll Buben schwer sexuell missbraucht haben - Seine Schuldfähigkeit ist geklärt

Der Prozess gegen einen Busfahrer aus Waldkraiburg ist am Landgericht Traunstein gestern fortgesetzt worden. Ihm wird der sexuelle Missbrauch dreier Buben unter 14 Jahren vorgeworfen.
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Der Prozess gegen einen Busfahrer aus Waldkraiburg wurde am Landgericht Traunstein fortgesetzt.
  • VonMonika Kretzmer-Diepold
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Die Staatsanwaltschaft wirft dem Waldkraiburger vor, sich an drei Jungen unter 14 Jahren vergangen zu haben. Das Gericht musste klären, ob der Mann zum Zeitpunkt der Taten voll schuldfähig war oder nicht.

Waldkraiburg/Traunstein/Rosenheim - Seit Mitte Oktober steht ein 56-jähriger Busfahrer aus Waldkraiburg in Traunstein vor Gericht. Er soll zwischen Herbst 2019 und Sommer 2021 drei Jungen, die noch nicht 14 Jahre alt waren, schwer sexuell missbraucht und zwei zudem viele Male vergewaltigt haben.

Seit Donnerstag (5. Januar) ist die Frage seiner Schuldfähigkeit geklärt. Vor der Jugendschutzkammer am Landgericht Traunstein mit Vorsitzender Richterin Heike Will sah der psychiatrische Sachverständige, Dr. Josef Eberl vom Bezirksklinikum in Gabersee, keinerlei Hinweise auf erheblich verminderte oder völlig aufgehobene Schuldfähigkeit des Angeklagten zu den Tatzeiten.

„Ich habe keine Kinder angefasst“

Der aufwendige Prozess gegen den 56-Jährigen mit Andreas Knoll aus Waldkraiburg als Verteidiger startete Mitte Oktober. Der 56-Jährige, der auf Buslinien im Landkreis Rosenheim tätig war, hatte von Anfang an seine Unschuld beteuert. Er habe keinem der Buben je etwas angetan, schon gleich nicht in sexueller Hinsicht. Wörtlich sagte er damals: „Alles Lüge. Ich bin nur meiner Arbeit nachgegangen. Ich habe keine Kinder angefasst.“ Er vermutete eine Intrige der Familien. An anderer Stelle meinte er, er sei „hereingelegt“ worden.

Die Anklageschrift der Staatsanwältinnen Karin Hahn und Helena Neumeier beruht auf den Angaben der drei Nebenkläger vor der Polizei. Die Opferanwältinnen Susanne Schomandl aus Rosenheim und Dr. Gabriele Schöch aus München vertreten die Nebenklage. In der Hauptverhandlung hörte die Kammer bereits Dutzende von Zeugen an. Direkte Tatzeugen existieren nicht.

Die mutmaßlichen Opfer mussten dem Angeklagten nicht persönlich gegenüber treten. Das Gericht vernahm sie an drei Terminen unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit schonender Videotechnik. Ihren Eltern und einigen Freunden hatten sich die verängstigten Jugendlichen anvertraut. Andere Leute erfuhren von dem angeblichen Missbrauch vom Hörensagen. Auf diese Weise bestätigten verschiedene Zeugen in den öffentlichen Sitzungen jeweils Teile der Anklage.

Andere erfuhren vom Missbrauch auf Umwegen

Über Tatorte war untereinander gesprochen worden, auch über Drohungen, mit denen der Busfahrer die Kinder zu den sexuellen Handlungen gezwungen haben soll. Unter den Zeugen am Donnerstag waren zwei junge Männer, inzwischen 17 und 18 Jahre alt. Sie schilderten, was sie – allerdings wie andere nur auf Umwegen - mitbekommen hatten. Wegen einer Detailfrage musste die bereits vernommene Mutter eines Opfers am Donnerstag nochmals vor Gericht erscheinen.

Die Hauptverhandlung wird am 13. und 25. Januar, jeweils um 9.30 Uhr vor der Jugendschutzkammer am Landgericht Traunstein fortgesetzt.

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