So hoch sind die Kosten
Neuer Bauhof für Buchbach: Warum das auch die Jugend begeistert
- VonHarald Schwarzschließen
Die Marktgemeinde Buchbach braucht einen neuen Bauhof. Der Weg dahin ist aber steinig. Dafür profitiert auch die Jugend davon.
Buchbach - Es ist eine fast unendliche Geschichte; die Geschichte des Buchbacher Bauhofes. Seit vielen Jahren ist klar, dass das Gebäude an der Pappelallee diverse „bauliche Defizite“ aufweist und die Marktgemeinde Handlungsbedarf hat. Eine Lösung sei aber aus finanziellen Gründen „immer wieder geschoben worden“, wie es Bürgermeister Thomas Einwang beschreibt. Bei der Suche nach einer vernünftigen Lösung sind verschiedene Wege eingeschlagen worden: Dabei war auch ein gemeinsamer Bauhof mit der Nachbargemeinde Schwindegg im Gespräch, eine charmante Variante, die allerdings wieder verworfen wurde, als es an die Planung der Details ging. Hier wurde von Seiten des Buchbacher Marktgemeinderates keine zufriedenstellende Lösung gefunden
Der Buchbacher Bauhof ist alt und eine Sanierung macht keinen Sinn mehr. Der Bauhof der Gemeinde Schwindegg verfügt dagegen über intakte Gebäude und ein entsprechendes Gelände für eine Erweiterung. Da liegt es nahe, dass sich die zwei Gemeinden zusammentun, die bereits bei diversen Projekten im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit kooperiert haben, und einen schlagkräftigen gemeinsamen Bauhof betreiben. Der Gemeinderat Schwindegg, damals noch unter der Führung von Bürgermeister Dr. Karl Dürner, hatte der gemeinsamen Lösung bereits zugestimmt, doch der Marktgemeinderat Buchbach konnte sich dazu nicht durchringen.
Konzept von Karl-Heinz Kammerer sieht freundlicher aus
Karl-Heinz Kammerer (CSU/FWB) hatte sich die Mühe gemacht, ein Konzept für einen eigenständigen Bauhof für Buchbach auszuarbeiten und mit Kosten zu belegen. Anders als in der Gesamtkonzeption der Bayerischen Akademie für Verwaltungsmanagement kam er aber nicht auf die prognostizierten Gesamtkosten von rund drei Millionen Euro, sondern lediglich auf rund eine Million Euro. Allerdings sieht die Konzeption der Bayerischen Akademie für Verwaltungsmanagement einen kompletten Neubau samt Grunderwerb vor.
Das klang erst einmal diskussionswürdig; ein Arbeitskreis wurde gegründet, um die beiden Varianten - gemeinsamer Bauhof oder eigenständiger Bauhof für Buchbach - zu bewerten und eine Empfehlung auszusprechen. Der Arbeitskreis sprach sich nach intensiven Diskussionen für einen eigenständigen Bauhof aus; die Mehrheit des Marktgemeinderates folgte dieser Empfehlung dann auch.
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Anschließend wurde mit der Planung begonnen und relativ schnell zeigte sich, dass der Bauhof deutlich teurer werden wird. Rund ein Drittel, bezifferte es Bürgermeister Thomas Einwang und erklärte, dass das Konzept, das der Arbeitskreis ausgearbeitet hatte, von zu wenig Fläche ausgegangen ist, die für den Bauhof benötigt wird. Franz Stoiber, der Leiter des technischen Bauamtes, erläuterte, dass man nach dem jetzigen Entwurf noch einmal genauer gerechnet und festgestellt habe, dass einiges nicht bedacht worden sei. Er betonte aber auch, dass die Planung nicht zu großzügig sei und die Bauhofmitarbeiter auch kein Einsparpotenzial sehen würden.
Im Lauf der weiteren Planungen wurde zudem angeregt, dass unter dem Dach des neuen Bauhofes, der zwischen dem Wertstoffhof und dem Beachvolleyplatz liegt, auch Räume für ein Jugendzentrum geschaffen werden könnten. In der März-Sitzung des Marktgemeinderates stellte Planer Josef Utzinger einen Entwurf für den Bauhof mit dem angegliederten Jugendtreff vor. Dabei machte er bereits deutlich, dass die prognostizierten Baukosten nicht zu halten sein werden. Mit dem Jugendtreff sind die geschätzten Kosten dann bereits auf rund 1,7 Millionen Euro angestiegen. Im Lauf der weiteren Planungen schnellten die Kosten sogar bis auf rund 3,1 Millionen Euro in die Höhe; auch weil für die Nutzer des Beachvolleyballplatzes zusätzlich Sanitärmöglichkeiten geschaffen und ein Raum als Ersatz für die jetzige Holzhütte werden sollte. Im Gegensatz zu den Räumlichkeiten für den Jugendtreff gibt es hierfür aber keine Fördermittel, sagte Bürgermeister Einwang.
Bauhofgebäude hat Priorität
Auch wenn nicht alle Mitglieder die Entscheidung mittrugen, entschied der Marktgemeinderat sich dafür erst einmal die Genehmigung für das gesamte Projekt einzuholen. Man war sich einig, dass der Bauhof Priorität hat, das Übrige solle je nach Finanzlage realisiert werden. Der Marktgemeinderat setzte sich zudem in einer nichtöffentlichen Sitzung zusammen, wo noch einmal alle Kosten und Zahlen auf den Tisch kamen.
Bürgermeister Thomas Einwang machte zusammen mit Kämmerer Philipp Junger klar, dass aus derzeitiger Sicht die Marktgemeinde das Projekt auf alle Fälle finanzieren kann, auch wenn Manfred Kroha (CSU/FWB) Zweifel hatte und seine Besorgnis äußerte, ob der Buchbacher Doppelhaushalt auf die aktuelle Lage vorbereitet sei. Einwang sagte, dass man mit der Erweiterung der Kinderkrippe im kommenden Jahr noch nicht loslegen könne, wodurch im genehmigten Haushalt entsprechende Mittel für den Bauhof verfügbar seien.