Livestream und Liveticker zum Nachlesen
Pressekonferenz zum Bornavirus: Es gibt weiterhin keine Therapie, sowie Impfung gegen das BoDV-1
- schließen
- Tim Niemeyer
- Heinz Seutter
- Sophia Huber
Mühldorf/Maitenbeth - Drei Studien zum Borna-Virus wurden in Maitenbeth durchgeführt. Am Dienstag (29. November) um 10 Uhr werden die Ergebnisse auf einer Pressekonferenz im Landratsamt Mühldorf präsentiert. Wir berichten via Livestream und Liveticker auf ovb-online.de und unseren 24er-Portalen.
Die Pressekonferenz im Live-Stream:
Live-Ticker zur Pressekonferenz:
Die Pressekonferenz ist beendet.
Das Podium stellt sich nun Fragen aus dem Publikum
Handlungsempfehlungen beim Antreffen einer Spitzmaus bleiben: Zunächst das Aufziehen einer FFP2-Maske, das Anziehen von Handschuhe. Um Staubaufwirbelungen zu vermeiden, sollte die Spitzmaus mit einem Reinigungsmittel besprüht werden, über die Spitzmaus sollte ein Plastikbeutel gestülpt werden. Anschließend kann die Spitzmaus im Hausmüll entsorgt werden.
Weitere Untersuchungen mit den Maitenbethern sind nicht geplant.
Eine gezieltere Bodenuntersuchung, sowie eine weitere Untersuchung der Feldspitzmäuse ist angestrebt.
Frau Dr. Böhmer übernimmt erneut und erklärt die genommenen Bodenproben
Die interdisziplinäre Forschung soll weiter geführt werden.
Es gibt weiterhin keine Therapie, sowie Impfung gegen das BoDV-1.
Es ist weiterhin unbekannt, ob es neben der Feldspitzmaus andere Reservoire, also Überträger, gibt.
Die genauen Übertragungswege sind damit weiterhin unbekannt.
Aus den Studien zusammengefasst lässt sich sagen: BoDV-1 ist in Maitenbeth präsent. Vermutlich gibt es keinen „Hotspot“ wo Infektionen stattfinden. Es gibt keine Hinweise auf Übertragung mit Zecken.
Es ließ sich im Boden kein BoDV-1 nachweisen.
Herr Dr. Rubbenstroth spricht nun (Leiter des Nationalen Referenzlabors für Bornavirusinfektionen der Tiere am FLI.)
Die Befürchtung, dass sich in Maitenbeth ein „Hot-Spot“ ausbildet, von dem weitere Infektionen ausgehen könnten, konnte somit ausgeräumt werden.
Beide Fälle stammen jedoch von einer anderen Unterart. Daraus lässt sich schließen, dass es sich bei den Infektionen um unterschiedliche Orte in oder um Maitenbeth handelt.
Die FLI-Studie beschäftigte sich mit den Unterarten des BoDV-1. Aus den Ergebnissen lässt sich schließen, dass beide Maitenbether sich vermutlich in der Region um Maitenbeth infiziert haben.
Frau Haring übernimmt das Mikrofon (Veterinärin und Wissenschaftlerin am FLI.)
16 Feldspitzmäuse wurden in Maitenbeth untersucht, davon wurden 6 positiv auf BoDV-1 getestet. Die Ergebnisse bei allen anderen Tieren waren negativ.
Frau Dr. Böhmer spricht nun (die Studieninitatorin der BOSPEK-Studie)
Böhmer: „Es bleibt damit weiterhin eine sehr seltene Erkrankung“
Wichtiges Ergebnis: Es gibt trotz hoher Feldpsitzmauspopulation keinen Hinweis auf bereits durchgemachte Borna-Virus Erkrankungen in Maitenbeth.
Allerdings haben 38 Prozent der Maitenbether Spitzmäuse in ihrer Umgebung.
Bei keiner Person wurden Antikörper oder T-Zell-Aktivitäten festgestellt.
In zwei Tagen wurden bei knapp 700 Maitenbethern Blut abgenommen (41 Prozent der erwachsenen Bevölkerung).
Die Studien wurde mit einer Laboruntersuchung, bestehend aus Blutabnahme und Nachabstrich, sowie mit einem epidemiolgischen Teil mit einem Nasenabstrich durchgeführt.
Die Studienziele der BOSPEK Studien, waren die Verlaufsformen, als auch die Übertragungswege zu erforschen.
Landrat Max Heimerl am Podium
Heimerl: „Wir wissen jetzt mehr, aber wir wissen noch nicht genug. Deshalb muss die Forschung jetzt unbedingt weitergehen.“
Heimerl: Wichtiges Ergebnis: Es gibt keine weiteren infizierten Personen in Maitenbeth“
Heimerl: „Wir haben uns alles vorgenommen, alles menschenmögliche zu unternehmen, um die Infektionen aufzuklären“.
In den letzten drei Jahren sind drei am Born-Virus erkrankt und zwei davon in Maitenbeth. Alle drei Fälle verliefen tödlich.
Vor der Pressekonferenz
Vor Ort in der Pressekonferenz: Landrat Max Heimerl, Andrea Bonakder, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Merle Böhmer, Infektionsepidemiologin und Studieninitiatorin der BOSPEK-Studien am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Dr. Dennis Rubbenstroth, Leiter des Nationalen Referenzlabors für Bornavirusinfektionen der Tiere am Friedrich-Loefffler-Insitut (FLI) und Viola Haring, Veterinärin und Wissenschaftlerin am FLI. Maitenbeths Bürgermeister Thomas Stark ist im Publikum. Ebenfalls im Podium Wolfgang Haserer als Pressesprecher des Landratsamts.
Vorbericht
Nachdem insgesamt drei tödliche Fälle nach der Infektion mit dem äußerst seltenen Bornavirus (BoDV-1 – Borna Disease Virus 1) im westlichen Landkreis Mühldorf am Inn, zwei davon in der Gemeinde Maitenbeth, aufgetreten sind, hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) Studien in Auftrag gegeben, die BOSPEK-Studie (Studie zum klinischen Spektrum von Infektionen mit Borna Disease Virus 1 - BoDV-1), die Studie zur Spitzmauspopulation und die Umweltproben.
Die Forschung darüber soll Erkenntnisse über die Situation vor Ort, mögliche Ansteckungswege sowie die Anzahl infizierter Feldspitzmäuse bringen.
Das Landratsamt Mühldorf stellt am Dienstag, 29. November, die Ergebnisse der Studien zum Borna-Virus vor. Dazu sind Experten des Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und des Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) eingeladen.
Wir berichten ab 10 Uhr via Liveticker und Livestream auf ovb-online.de und unseren 24er-Portalen.