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Veto gegen Tankstellen und Fast Food

Nach zehn Jahren: Neues Gewerbegebiet „Ampfing-Ost“ nimmt nächste Hürde

Neues Gewerbegebiet „Ampfing-Ost“
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Zehn Jahre nach dem ersten Bauleitverfahren biegt das neue Gewerbegebiet „Ampfing-Ost“ auf die Zielgerade ein. Die Gemeinderäte legten schon mal fest, was sie ab 2024 hier nicht ansiedeln wollen.
  • Jörg Eschenfelder
    VonJörg Eschenfelder
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Zehn Jahre nach der ersten Idee biegt das Genehmigungsverfahren für das neue Gewerbegebiet „Ampfing-Ost“ langsam auf die Zielgerade ein. Ampfings Gemeinderäte konkretisierten, was sie dort wollen - und was nicht.

Ampfing - Am 10. Januar 2013 hatten die Ampfinger Gemeinderäte bereits beschlossen, nördlich der A 94 mit „Ampfing-Ost“ ein neues Gewerbegebiet auszuweisen. Jetzt - zehn Jahre später - biegt das Verfahren auf die Zielgerade ein und im kommenden Jahr könnten die ersten Baugenehmigungen erteilt werden. Denn die Gemeinderäte befassten sich in ihrer jüngsten Sitzung mit den Stellungnahmen der Behörden und Verbände aus der ersten Auslegung. 

Vor zehn Jahren sollte „Ampfing-Ost“ noch vor allem Platz für wenige und größere Betriebe schaffen. Doch im Laufe der Zeit wandelten sich die Bedürfnisse der heimischen Unternehmen und die Vorstellungen der Gemeinderäte: Jetzt wollen sie vor allem kleineren Betrieben ein neues Zuhause bieten; darauf würden, wie Bürgermeister Josef Grundner (CSU) schon vor einem Jahr erklärt hatte, zahlreiche Ampfinger Firmen warten. Auch soll der Grünstreifen entlang des Erdwalls an der A 94 von 20 auf acht Meter schrumpfen und das Gewerbegebiet mit einer neuen Stichstraße mit Wendemöglichkeit unterteilt werden.  Die Folge: Am 26. Juli vergangenen Jahres stellten die Gemeinderäte das bisherige Bauleitplanverfahren ein und starteten es neu. 

Und so lagen den Gemeinderäten jetzt die Stellungnahmen der Behörden und Verbände aus der ersten Auslegung des Flächennutzungs- sowie des Bebauungsplans vor. 

Zwischen der A 94 und dem Baugebiet „Schickinger Straße-Süd“ soll das neue Gewerbegebiet „Ampfing-Ost“ entstehen.

Das Landratsamt Mühldorf hatte - auch mit Blick auf den Naturschutz - keine Bedenken gegen die neuen Pläne für das Gewerbegebiet „Ampfing-Ost”. Auf Anregung der Kreisbehörde sind bei den Stellplätzen wasserdurchlässige Beläge wie Rasenfugenpflaster, Rasengittersteine, Schotterrasen und wassergebundene Decken vorzusehen beziehungsweise bei Lagerflächen zu bevorzugen. Und entlang der Straße ist unter den Straßenbäumen ein mindestens drei Meter breiter durchgehender Grünstreifen mit magerem Landschaftsrasen anzulegen.

Laut Wasserwirtschaftsamt ist die Wasserversorgung der Gemeinde nicht gesichert

Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim verwies darauf, dass die Wasserversorgung der Gemeinde derzeit strukturell nicht gesichert sei. Bürgermeister Grundner erklärte, dass die Wasserversorgung erst 2024 wieder sichergestellt sein müsse und werde. So seien die Probebohrungen für den Brunnen V bereits erfolgt und die wasserrechtliche Erlaubnis sowie die Ausschreibung sollten noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Die Arbeiten an der Verbundleitung mit Mettenheim sollen im ersten Halbjahr beginnen und bis zum August dieses Jahres fertig sein. Auch würden Baugenehmigungen für das Gewerbegebiet frühestens im kommenden Jahr erteilt, und erst dann müsste die Erschließung gesichert sein. 

Die Gemeinderäte wollen keine Tankstellen im neuen Gewerbegebiet

Im Bebauungsplan konkretisierten die Gemeinderäte, dass sie mit Ausnahme von Betriebstankstellen keine Tankstellen wollen. Auch große Einzelhändler aus dem Lebensmittelbereich, Fachmärkte sowie innenstadtrelevante Sortimente, Hotels und Motels soll es in „Ampfing-Ost“ nicht geben. Andrea Weiner (Grüne) regte an, auch Schnellrestaurants auszuschließen, und Rainer Stöger (Grüne) wollte mit Blick auf Ladepunkte für Elektroautos den Begriff „Tankstelle“ genauer definieren. Bürgermeister Grundner wollte zunächst die Stellungnahmen der zweiten Auslegung abwarten und verschob die Diskussion.

Auf Vorschlag der Gemeindeverwaltung wird im Bebauungsplan jetzt zudem die Nutzung von Zisternen empfehlen. Stöger wollte dagegen Zisternen vorschreiben. „Das macht keinen Sinn“, widersprach Bürgermeister Grundner. „Das hängt auch von der Größe der Betriebe und der Nutzung des Grundstücks ab.“ 

Denkmalschützer wird Bauarbeiten begleiten

Fest steht schon jetzt, dass auf alle Fälle ein Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege den Humusabtrag für die neue Erschließungsstraße begleiten wird. Hier könnten nämlich archäologische Bodenfunde vorhanden sein, da in der Nähe einst eine Römerstraße verlief und hier schon einmal ein antiker Bronzedolch gefunden wurde. Der Gemeinde entstehen dadurch keine Kosten. 

Die Gemeinderäte beschlossen ohne weitere Diskussion einstimmig, den Flächennutzungs- sowie den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet „Ampfing-Ost” entsprechend zu ergänzen und das Genehmigungsverfahren fortzusetzen.

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