650 Jahre Wallfahrtsort Heiligenstatt

Bischof Stefan Oster feierte Gottesdienst unter freiem Himmel in Heiligenstatt. Mit einer Prozession von der Marktkirche zur Heiligenstattkirche begann kürzlich der aus kirchlicher Sicht größte Festakt zum 650-Jährigen der Wallfahrt Heiligenstatt.
Tüßling – Bischof Stefan Oster feierte Gottesdienst unter freiem Himmel in Heiligenstatt. Mit einer Prozession von der Marktkirche zur Heiligenstattkirche begann kürzlich der aus kirchlicher Sicht größte Festakt zum 650-Jährigen der Wallfahrt Heiligenstatt. Mit Vereinen und Honoratioren zog die Geistlichkeit mit Bischof Stefan Oster und Pfarrer Hermann Schächner zum festlich geschmückten Altar vor der Wallfahrtskirche, wo der Bischof vor über 500 Gläubigen den Festgottesdienst zelebrierte, musikalisch umrahmt vom Chor und den Ruperti Bläsern.
Ob man den direkten Weg zu Gott gehen könne, den Umweg über das Fegefeuer nehmen müsse oder vielleicht ganz verloren gehe, hänge von der Qualität der Beziehung des Einzelnen zum Herrn ab: „Das ist die Qualität unserer Lebenswallfahrt, davon hängt alles ab“, betonte der Bischof. Zum Namen des Wallfahrtsortes „Heiligenstatt“ sagte Bischof Stefan Oster, dies sei ein anderes Wort für Paradies. Die Menschen würden hierher pilgern, zu diesem heiligen Ort, der seit 650 Jahren das Ziel sei. Er erinnerte an die Geschichte von der Frau mit der Hostie, die diese auf genau jener Wiese verlor, auf der nun der Festgottesdienst gefeiert wird, und dass daraufhin auch die Tiere vor der Hostie niederknieten. Es war eine bewegende Predigt, an deren Ende die Gottesdienstbesucher applaudierten.
Nach dem Segen des Bischofs ergriff Pfarrer Hermann Schächner das Wort und dankte allen, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen hatten, allen voran dem Bischof, den Geistlichen und den Ministranten. Und es wäre nicht Pfarrer Schächner, wenn er nicht noch einen Spruch parat gehabt hätte: „Priester bleiben auf dem Teppich“ – das habe er sich beim Anblick des ausgerollten Teppichs gleich gedacht, so der Pfarrer. Hermann Schächner bat schließlich CSU-Generalsekretär Martin Huber, Stellvertretenden Landrat Konrad Heuwieser und Bürgermeister Helmuth Wittich um ihre Grußworte. Vikar Vincent Sabu Gnanendran gratulierte dem Pfarrer zu seinem Jubiläum. Angesichts der vielfältigen Aufgaben des Pfarrers sei ein Hubschrauber als Geschenk durchaus angebracht, meinte der Vikar. Stattdessen gab es dann allerdings doch einen Geschenkkorb.
Robert Wagner