Berühmtes Verbrecherduo in Mühldorf
Faszination und Sympathie: Die „wirklich wahre Geschichte über Bonnie und Clyde“
- VonKirsten Seitzschließen
Drei Vollblut-Kabarettisten bringen die ´die wirklich wahre Geschichte´ des Gangsterpaares auf die Bühne. Mit ihren schauspielerischen und gesanglichen Fähigkeiten und Leistungen begeistern sie ihr Publikum
Mühldorf – Sie galten einst als berühmtestes Verbrecherduo der 1930er Jahre und verbreiteten Angst und Schrecken in den ganzen USA. Bonnie Parker und Clyde Barrow waren nicht nur ein Liebespärchen, sondern auch hochgefährlich. Oder vielleicht waren sie doch nicht ganz so schlimm, wie sie immer dargestellt wurden.
Spannende Geschichten über das Gangsterpaar, das bei einigen Menschen sogar eine Art Faszination und Sympathie erweckte, gibt es zuhauf, doch ´die wirklich wahre Geschichte über Bonnie und Clyde`, kennen nur Constanze Lindner, Michael Altinger und Alexander Liegl. Die drei Vollblut-Kabarettisten brachten die Story des berühmten Gangsterpaares am Wochenende als herrliches Komödienspektakel auf die Bühne.
Drei Akteure in 17 verschiedenen Rollen
Dabei begeisterte nicht nur die Story das Publikum, sondern vor allem die schauspielerische Leistung und Verwandlungsfähigkeit der drei Akteure. Diese schlüpften in Sekundenschnelle in 17 verschiedene Rollen. Als Bonnie, alias Constanze Lindner und Clyde, gespielt von Michael Altinger, die Bühne betreten weiß man sofort, dass bei dieser Show kein Auge trocken bleibt.
Das Bühnenbild wirkt wie Omas gute alte Stube, jedoch zieren die Wände Bilderrahmen, in denen keine Bilder sind. Tarnung für das Gangsterpaar, das eigentlich knallhart und gefährlich sein möchte, aber letztlich doch hilflos und verloren wirkt? Natürlich gehören auch Waffen in einen echten Krimi, doch sobald die Beiden eine Waffe in ihren Händen halten, fühlen sie sich unwohl. Dazu kommt, dass Clyde kein Blut sehen kann.
Getrieben von Geldsorgen
Auch finanzielle Nöte machen ihnen schwer zu schaffen. Das Liebespaar hofft auf das schnelle Geld. Zur Not mit „Ratatata“. Sie drohen ihrem Opfer per Telefon mit Kidnapping des Hundes „Spikey“. Das Problem, Spikey ist ein Scheidungshund und da ist sein Herrchen nicht bereit, die 600 Dollar Lösegeld zu bezahlen. Auch der Enkeltrick verspricht keinen Erfolg.
Mehr oder weniger schlecht als recht schlagen sich die lebenden Legenden durchs Leben. Neben Geldsorgen sitzen ihnen auch noch Bankmitarbeiter Mister Steenhauer und Dweezil Burlington von der Golding Bank im Nacken. Ausstehende Zahlungen und Darlehenszinsen sollen eingetrieben werden. Dazu kommt noch die Polizei, die hinter Bonnie und Clyde her ist.
Die nervige schrullige Tante Lulu Paddington macht es sich bei Bonnie und Clyde bequem, die mannstolle Personal-Trainerin Miss Mobarsky in ihrem grellpinken Trainingsanzug schaut ständig vorbei und macht sich an den Herrenbesuch ran. Niedermieter Mister Bellham nervt sie ständig und viele weitere Charaktere bringen buchstäblich Chaos in Bonnies und Clydes Leben.
Als es dann auch noch Leichen gibt, nimmt die Geschichte Fahrt auf. Bonnie und Clyde sind verzweifelt und so bleibt ihnen nur ein Ausweg. Ab nach Las Vegas, um dort ans große Geld zu kommen.
Liegl, Lindner und Altinger sind nicht nur schauspielerisch klasse, sondern auch gesanglich. Von der ersten bis zur letzten Sekunde geht es auf der Bühne turbulent zu. Hier darf man Bonnies und Clydes Geschichte auf erfrischend witzige Art und Weise erleben. Satire, Komik, Spaß und Unterhaltung pur.
Das Buch zu `Ratatata – Die wirklich wahre Geschichte von Bonnie und Clyde“ hat Alexander Liegl geschrieben. Der Schauspieler und Kabarettist, der in seinem Bühnenstück selbst in verschiedene Rollen schlüpft, lässt mit seiner schrägen Geschichte kein Auge trocken. Das Publikum ist begeistert. Am Ende der zweistündigen stimmungsgeladenen Bühnenshow ist klar, Bonnie und Clyde muss man einfach lieben, zumindest in dieser Form.
Infos, Veranstaltungen und Kontakt gibt es auf den Webseiten von Constanze Lindner unter www.constanze-lindner.de und bei Michael Altinger unter www.michael-altinger.de.