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An einem Zuschuss für das neue Geläut in der Filialkirche St. Georg in Lauterbach schieden sich im Gemeinderat Heldenstein die Geister. Dabei ging es um 2500 Euro.
Heldenstein – Im Glockenturm der Kirche hängen drei Glocken, eine aus Kupferbronze und zwei Eisenglocken, die nach dem Zweiten Weltkrieg das Geläut ergänzten, weil zwei Glocken von den Nazis für Rüstungszwecke eingeschmolzen worden waren.
Filialkirche muss Eisenglocken ersetzen
Die beiden Eisenglocken setzten im Laufe der Zeit Rost an. Ein Fachgutachten des Diözesanmusikmeisters, der gleichzeitig auch als Glockensachverständiger fungiert, legt nahe, dass die Glocken ihren Dienst nicht mehr lange verrichten können. „Schlimmstenfalls“, so Christian Nieberle, der Verwaltungsleiter des Pfarrverbandes Ampfing, „könnten sie herunterstürzen.“
Gesamtkosten liegen bei 120 000 Euro
Aus diesem Grund müssen die Glocken ersetzt, der Glockenstuhl und die Läuttechnik erneuert werden. Die Gesamtkosten für diese Maßnahme werden nach Angaben der Pfarrei auf etwa 120000 Euro beziffert.
Erzbistum hat Zuschüsse für kleinere Kirchen ersatzlos gestrichen
Ein großes Problem sei laut Christian Nieberle, dass die Zuschüsse des Erzbistums, die für solche Baumaßnahmen im Normalfall bei 85 Prozent liegen, für kleinere Kirchen wie St. Georg in Lauterbach ersatzlos gestrichen worden seien.
Um trotzdem die Finanzierung der Instandsetzung auf die Beine zu stellen, müssen die Kosten auf verschiedenen Schultern verteilt werden. Die Kirchengemeinde hat einen Spendenaufruf gestartet. Die Mittel der jährlichen Instandhaltungspauschale der Erzdiözese werden verwendet.
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Hinzu kommen Zinseinnahmen, die durch den Verkauf des Pfarrhauses in Lauterbach generiert wurden. Auch die Kirchenstiftung St. Rupert in Heldenstein wird ihr Scherflein zur Renovierung beitragen, ebenso werden anteilige Mittel aus der Kirchensteuer Verwendung finden.
7:5 Stimmen für 2500 Euro Zuschuss
Und von der Gemeinde Heldenstein kommt ein Zuschuss in Höhe von 2500 Euro. Dafür hat sich – ganz knapp – die Mehrheit der anwesenden Gemeinderäte ausgesprochen – mit 7:5 Stimmen.
Fünf CSU-Gemeinderäte, Bürgermeisterin Antonia Hansmeier (CSU) und Christian Hansmeier von der Wählergemeinschaft-Einheit-Weidenbach stimmten dafür, einen Zuschuss in Höhe von 2500 Euro im Doppelhaushalt 2021/2022 für das Jahr 2021 vorzusehen. Vier UWG-Gemeinderäte und Josef Lurz (CSU) stimmten dagegen.
Stöckl (UWG): Können kein geld ausgeben, das wir nicht haben
Georg Stöckl (UWG) begründet dies auf Anfrage damit, dass nicht der ursprüngliche Vorschlag der Verwaltung, die Glockensanierung mit 1000 Euro zu bezuschussen, zum Tragen gekommen sei. Statt dessen habe es aus der CSU die Forderung gegeben, den Zuschuss auf 2500 Euro zu erhöhen. Stöckl: „Wir können angesichts der angespannten Finanzlage aber nicht Geld ausgeben, das wir nicht haben.“