OVB-Leserforum
Konflikt mit Belarus: Wir müssen den Flüchtlingen an Polens Grenze helfen
Zur Berichterstattung über die Flüchtlingskrise an der polnischen Grenze (Politikteil).
Leserbrief von Maria Setz, Schechen
Die menschliche Katastrophe vor der polnischen Grenze lässt einen nicht kalt. Sicherlich wollte der belarussische Präsident die Europäische Union erpressen. Aber nunmehr vegetieren diese Menschen an der Grenze in der Kälte und hungern. Wo bleiben unsere christlichen Werte? Sind die Polen zwar katholisch, aber nicht christlich? Was steht in der Bergpredigt: Wer anklopft, dem wird aufgetan.
Ich vermisse den Aufschrei der Kirche. Wie zynisch ist die Aussage des sächsischen Ministerpräsidenten Kretschmer: Diese Bilder der notleidenden Menschen müssen wir aushalten. Nein, das müssen wir nicht aushalten. Wir müssen helfen. Die EU hat 470 Millionen Einwohner. 5000 oder 10.000 Flüchtlinge machen gerade mal 0,001 bzw. 0,002 Prozent der EU-Bürger aus. Warum ist es nicht möglich, dieser geringen Anzahl von Kindern, Frauen und Männern eine feste Unterkunft und regelmäßige Nahrung zur Verfügung zu stellen? Die Menschen haben das Recht, einen Asylantrag zu stellen. Wem kein Asyl gewährt werden kann, muss dann eben ordentlich in sein Heimatland zurückgeführt werden.
2015 kamen hunderttausende Schutzsuchende zu uns nach Deutschland und wir haben ihnen Obhut gewährt. Bei einigen tausend Menschen stellen sich Polen, Deutschland und die EU stur und haben als Lösung nur den Bau von Mauern. Damit nicht weitere Flüchtlinge an den europäischen Grenzen stranden, droht die EU mit Sanktionen den Fluggesellschaften. Das „C“ und „S“ bei CSU, CDU und SPD stehen sicherlich nicht für christlich und sozial. Die Politiker verhalten sich auf alle Fälle nicht so.
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