Rechnung geht nicht auf
Zum Bericht „Wirre Taten – ziviler Ungehorsam“ (Politikteil):
Laut Aussage eines Forstmeisters im Fernsehen wachsen in den deutschen Wäldern jährlich circa 120 Millionen Kubikmeter Holz nach. Das ergibt bei 80 Millionen Menschen eineinhalb Kubikmeter pro Kopf und Jahr. Diese geringe Menge reicht nicht mal, um die Wohnung ausreichend zu heizen, oder für Tageszeitung, Illustrierte, Küchenrolle, Papiertaschentücher und Klopapier. Alles Dinge, die ohne Nachdenken ganz selbstverständlich verbraucht werden.
Weiter: Wir verbrauchen Erdöl, Erdgas und Kohle. Fossile Stoffe, die in Jahrmillionen entstanden sind. Sie sind weg – unwiederbringlich weg, aufgelöst in CO2! Für unseren modernen Alltag muss Regenwald abgeholzt werden, dann entstehen dort Plantagen, die viel Wasser verbrauchen. Wasser, das einfach entnommen wird, ohne Rücksicht auf die dort lebenden Menschen. Denen fehlt das Wasser für ihren kleinen Viehbestand und die Felder zum Überleben.
Auch in unseren Breiten wird das Grundwasser nicht mehr ausreichend durch Regen aufgefüllt. Der Grundwasserspiegel sinkt ab. Deshalb will man nun das Tiefenwasser nutzen, um es in Flaschen abzufüllen und zu verkaufen. Argument: „Arbeitsplätze und Steuereinnahmen“. Offenbar denkt niemand daran, dass auch Tiefenwasser nicht nachwächst. Ein weiteres Problem, das bislang nicht angegangen wird, ist das übermäßige Bevölkerungswachstum, beispielsweise in Afrika. Die Mädchen dort bekommen mit 15 Jahren bereits Kinder. Rechnerisch heißt das, für eine Spende von 100 Euro heute, um deren Lebensstandard zu verbessern, sind in 15 Jahren bereits 200 Euro erforderlich. Eine Rechnung, die nicht aufgeht. Wie bereits angeführt, entnehmen wir letztendlich alles unserer Erde.
Josef Dieth
Mühldorf