Nur die halbe Wahrheit
Zum Bericht „Angriffe auf Kommunalpolitiker nehmen zu“ (Bayernteil):
Die in dem Bericht geschilderten Straftaten verurteilen die meisten Bürger aufs Entschiedenste. Beleidigungen oder gar Verunglimpfung jeglicher Art gegenüber Politikern und Mandatsträgern gehen gar nicht.
Es ist nicht der erste Bericht in dieser Richtung, und wieder beleuchtet auch der aktuelle Bericht nicht die Gesamtheit dieser Widerlichkeiten. Der Bericht ist einseitig und drückt somit in der Realität nur die halbe Wahrheit aus. Soll heißen, auch so mancher vereinzelte Amts- beziehungsweise. Mandatsträger hat massive Ausfälle, Fehlverhalten, ja sogar Verunglimpfung und Verleumdung insbesondere gegenüber engagierten Bürgern zu verantworten. Und das gehört nun mal dazu, zur ganzen Wahrheit dieser Verwerflichkeit.
Es müssten aus solchen (wenn auch seltenen) Vorfällen zwangsläufig klare Konsequenzen zur politischen Hygiene folgen. Aber das setzt voraus, dass Leute die Vorfälle bezeugen können, zu ihrem Wort stehen und sich nicht feige wegducken, wenn es darauf ankommt. Denn solches Vorgehen belastet demokratisches Engagement und trägt in der Gesellschaft zu Spaltung bei.
Amtsträger in der Kommunalpolitik, die massive Widerlichkeiten zu verantworten haben, agieren wegen des Wegschauens der Wissensträger weiter in ihrer Funktion beziehungsweise ihren Funktionen. Das ist alles andere als demokratisch guter Stil und gehört sich allemal nicht und offenbart auch das Versagen derer, die da etwas in der Hand hätten. Auch das gehört leider zur ganzen Wahrheit. Fazit: In unserer freiheitlichen Demokratie gibt es eben auch vereinzelt Amts- und Mandatsträger, die kann man nur als Typen wahrnehmen, die den Anstand an der Garderobe abgegeben haben.
Michael Krämer
Kolbermoor