1. ovb-online-de
  2. Meinung
  3. Leserbriefe

Zuschriften-Flut zur Gender-Debatte geht weiter: „Der größte Unfug den es gibt“

Erstellt:

Von: Isabella Schweiger

Kommentare

Collage: Leser Holger Morlo/Auf einem Bildschirm ist das Wort «Schüler*innen» zu sehen
Die Gender-Sprache erhitzt weiter die Gemüter - Leser Holger Morlo hat eine eindeutige Meinung dazu. © privat/dpa/Gregor Bauernfeind/privat

Zu kaum einem anderen Thema kamen in der OVB24.de-Redaktion so viele Leserbriefe an, wie zur Gender-Sprache. Dabei herrscht beinahe durchgehend Einigkeit: Gleichberechtigung ja, Sternchen in Sprache und Schrift? Auf keinen Fall.

Eine repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag des WDR, die im Februar vorgestellt wurde zeigt: den wenigsten Deutschen ist eine gendergerechte Sprache wichtig. Zwei Drittel so zeigt die Studie, legt keinen Wert darauf.

Eindeutige Meinung auch in der Umfrage

Warum also Sternchen, Bindestriche und Doppelpunkte in Wort und Schrift, wenn die Mehrheit dies ablehnt? Das fragen sich auch die meisten unserer Leser, die für Toleranz in allen Bereichen sind, denen eine Neugestaltung, auch eine teilweise aufgezwungene so das Empfinden vieler, einfach zu weit geht. Die Umfrage von OVB24.de in den Leserbrief-Artikeln zur Gender-Debatte, zeigt ein ähnliches Bild: Über 7000 User sprachen sich gegen eine gendergerechte Sprache ausm, nur knapp über 150 Leser halten die Ansprache, die jedes Geschlecht anspricht, für sinnvoll:

Das ist die Meinung unserer Leser:

Thomas Schulzki aus Kolbermoor

1. Bei Verwendung fühle ich mich nicht mitgemeint !!
2. ich habe einen großen inneren Widerstand, wenn ich einen gegenderten Text lesen oder hören soll, sofern möglich breche ich ab oder schalte aus.
3. Gendern ist nicht einfach eine Sprachänderung, sondern eine Indoktrination.
4. Nach der völlig misslungenen Rechtschreibreform der zweite Angriff auf die Sprache, der jahre-/jahrzehntelanges Lesen und die damit verbundene Schulung missachtet.
5. Gendern wird die Textverarbeitung (suchen im Text) durch Programme unnötig erschweren.
6. Hat schon mal jemand errechnet, wieviel mehr CO2 verballert wird durch Aufblähung von Text, Audio usw.? Hinweis: Ich habe ca. 10 Jahre auf einem Parkplatz gestanden, wo noch die weibliche Berufsbezeichnung meiner Vorgängerin stand, sowas stört mich nicht.

Inge Kunzenbacher aus Frankfurt am Main

Gerade als Frau fühle ich mich durch das Gendern diskriminiert. Ich habe das nicht nötig.

Leserin Inge Kunzenbacher
Leserin Inge Kunzenbacher aus Frankfurt am Main © privat

Barbara R.

Ich heiße Barbara und bin eine ganz normale Frau und ich finde dieses Gendern völlig überflüssig. Ich überlese grundsätzlich jedes Zwischenzeichen, weil jeder Mann, Frau und andere Menschen das Recht haben, so zu leben und lieben, wie es ihnen gefällt. Das kompliziert nur die Schreibweise für Schreibanfänger, unsere Kindern. Ich hoffe, das trägt dazu bei, dass dieser Schwachsinn endlich aufhört. Ich denke wir haben andere Probleme und nehmen alle Menschen so wie sie sind und das hoffe ich auch von den anderen.

Holger Morlo aus Ampfing

Gendern ist der größte Unfug den es gibt. In der Vergangenheit haben sich wirklich schlaue Leute mit der deutschen Sprache beschäftigt und sie fortwährend verbessert und optimiert. Dabei hat man unter anderem festgestellt, dass Obergegriffe die besten Hilfsmittel sind, um wirklich alle Geschlechter mit einzubeziehen. Sage ich z.B. „die Lehrer“, sind alle gemeint. Einfacher und verständlicher geht es nicht. Und jetzt kommt plötzlich eine Minderheit daher die sich für ganz schlau hält, in Wirklichkeit aber gar nicht merkt, dass sie die deutsche Sprache gar nicht verstanden haben. Gendern hat in keiner Sprache was zu suchen, weil Oberbegriffe überall existieren. Ein gutes Beispiel, warum Gendern unnötig ist: „Die Deutschen“ sind ein Volk. Frage: Besteht ein Volk nur aus Männern, oder sind damit „Alle“ gemeint? Wird bei der Aussage „Die Deutschen“ das weibliche oder diverse weggelassen? Nein, natürlich nicht! Das „deutsche Volk“, ein Oberbegriff oder undefinierbar, welches Geschlecht damit gemeint ist? Das kann man jetzt fortführen bis der Kopf raucht. Fakt ist, dass Oberbegriffe wirklich alle einschließt, und da gibt es gar nichts rum zu diskutieren. Wer das nicht versteht und der Meinung ist, dass Gendern die Lösung für alles ist, der sollte nochmal zur Schule gehen, aber diesmal aufpassen bitte.

Bernd Diedler

Liebe Menschen und Menschinnen, liebe Kinder und Kinderinnen, liebe Hühner:Innen und außen, liebe Doktorinnen, Frau Doktorin und Doktoren, liebe Lehrkräft*Innen liebe Engelinnen und auch die Bürgerinnen auf den Bügerinnensteigen, liebe Flüchtlinge, liebe Flüchtlinginnen, liebe Mitglieder und Mitgliederinnen, böse Personinnen und Personen, liebe Experten und Expertinnen, lieber jemand und jefrau mit und ohne Doppelpunkt mit Gender Sternchen und ohne, mit Schrägstrich und ohne….... Der Text liest sich bestimmt mühselig, wie alle Texte mit übertriebenem Schendern oder dem Denglisch (..) Was sagt eigentlich jemand und jefrau (Gendergerecht) dazu? Dürfen Frauen noch auf Bügersteigen laufen denn es gibt ja noch keine Bürgerinnensteige, bekommen das Bürgergeld nur Männer oder was sagen die Innen und außen in den Schulen und an den Unis dazu, wenn Sse bei „Arbeiten“ plötzlich eine Note niedriger bekommen, weil sie nicht oder nicht richtig gendern. Für mich wird das mit dem Sch(.-)endern, wie mit vielem anderen total übertrieben! Bestimmt hat der Duden das generische Maskulinum inzwischen abgeschafft. Gleichberechtigung nicht nur in der Sprache, wie wäre es damit im realen Leben z.B. bei derselben Bezahlung von Männern und Frauen und das nicht nur in Briefköpfen oder an WC Schildern (..)

Günter Kersten

Es ist doch eine Schande die schöne deutsche Sprache der großen deutschen Dichter so zu verschandeln nur weil eine kleine Grün-rote Clique es so will.

Elmar

Wir sind alle der Meinung, dass jeder, egal welchen Geschlechts, alles werden und sein kann, wegen der völlig richtigen Gleichberechtigung. Und dann fangen wir an, die Geschlechtlichkeit zu thematisieren ? So, als ob ein biologischer Mann nur dann mütterlich sein könnte, wenn er eine Transfrau wäre ? Vice versa ! Bullshit! (...) Also: Keine Verstümmelungen oder Geschlechtsumwandlungen nötig. Steht zu eurem biologischen Geschlecht und zu euren sozialen Ambitionen und alles wird gut.
(...) Meine Bitte: Hört auf mit dem Quatsch und schaltet euer Gehirn wieder ein. Dankeschön 

Barbara Pochanke

So ein Blödsinn mit dem Gendern. Warum nicht einfach richtig Deutsch lernen. Ich bin die Generation, in den 50igern geboren und aus dem tiefsten Osten der Republik. Wir haben kein Englisch lernen können. Ich fühle mich diskriminiert, wenn man so viele Anglizismen in den Medien benutzt, weil nicht alles verstehen kann und nun noch ...***! 

Matthias Costa aus Bad Reichenhall

Servus zusammen aus Bad Reichenhall, ich bin jetzt knapp vor meinem 66. Geburtstag und bin bislang mit meiner, mir beigebrachten Rechtschreibung, sehr weit gekommen. Ich habe mir zwei Diplom-Ingenieurstitel erarbeitet, denke also, zufriedenstellend mit der deutschen Sprache in Wort und Schrift umgehen zu können. Aber was sich in den letzten 30 Jahren abgespielt hat, bedarf sehr großer Zuversicht, dass zum Schluss doch alles gut werden möge. (...)

Ich komme noch aus Ausbildungszeiten, wo einem selbst ein Aufsatz im sehr weiten Vorfeld von wissenschaftlichen Abhandlungen, buchstäblich um die Ohren gehauen wurde, wenn Satzzeichen fehlten, oder Formfehler auftraten, oder geschweige denn sogar Rechtschreibfehler im Text zu finden waren. (...) Erst danach, nach einer sorgfältigen Prüfung von Inhalt, Form und Rechtschreibung, wurde die Arbeit zur Prüfung und Bewertung überhaupt zugelassen – und es war gut so !! (...) Und das I-Tüpferl von allem ist eben das Gendern, welches mittlerer Weile ein großes Maß an Zeit bindet beim Lesen und im gesprochenen Wort der Nachrichten. Was haben wir bislang nur gemacht? Wie konnten wir so weit kommen? Oder einfach gefragt, wie konnten wir bisher so lange überleben – ohne Gendern? Wen haben wir alles diskriminiert, ohne es zu wissen und zu merken? Auch provokativ gefragt – wen hat es interessiert, weltweit? Es waren umgangssprachliche, gewohnte Formulierungen, ohne jedwede Hintergedanken…. bis, ja bis wir zu m/w/d gekommen sind, ab da gings los, ab da hatte man selbst Fehler in Schrift und Sprache, obwohl so gelernt und erfolgreich angewendet. 

War ich ein Rassist, wenn ich gebräuchliche Namen für Speisen verwendete, die ich von Eltern, Freunden, Großeltern hörte? War ich ein Frauenverächter, wenn ich im geschlechtslosen Plural von „Studenten“ oder „Kollegen“ und „Mitarbeitern“ sprach? Die Zeit hatte ich einfach nicht, weil ich mich um Wichtigeres zu kümmern hatte - wie schaffe und erreiche ich meine Ausbildungsziele, wie verarbeitete ich nicht-gegenderte Fachartikel und -bücher? Waren/sind sie überhaupt gültig? Oder, wie setze ich Arbeitsaufgaben effizient um, ohne dabei geschlechtergerechte Ausformulierungen zu benützen, bis es Feierabend ist?

Gut, Sarkasmus aus.  Ich frage eben nach der Sinnhaftigkeit von Strömungen. Jedoch wie kann beurteilt werden, wenn selbst die Fähigkeit zur Bewertung bisweilen mangelhaft ausgebildet war und ist?

Gendern ja oder nein?

Eure Meinung ist gefragt: Soll an Schulen, in Ämtern und in öffentlichen Ansprachen gegendert werden? Wird damit ein Ungleichgewicht wieder hergestellt oder ist das ganze einfach nur Unfug? Soll man es akzeptieren, dass Sprache sich auch hinsichtlich des Gendern verändert oder ist diese Veränderung erzwungen? Schreibt uns Eure Meinung an leserbriefe@ovb24.de (Stichwort Gendern) Bitte sendet uns neben Euren Zeilen auch unbedingt Euren Namen und Euren Wohnort – und am besten auch ein Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

si

Auch interessant

Kommentare