Gassparen beim Anzünden von Zigaretten
Zu den Berichten über die aktuelle Energiekrise (Politikteil und Lokalteile):
Ja, ich werde Strom sparen. Aber nur für mich und meine Brieftasche, aber nicht für die Allgemeinheit. Solange auf Gletschern nächtelang Schneekanonen laufen, damit im Oktober Skirennen stattfinden können, solange tagelang Kühlgeräte laufen, damit im August Eishockey gespielt werden kann, solange in Stadien tagelang Rasenheizungen betrieben werden, damit im Winter gekickt werden kann, und solange im November riesige Klimaanlagen dafür sorgen, dass man eine WM in der Wüste spielt, werde ich mich warm duschen, wie es mir gefällt. Solange die Menschheit so unvernünftig handelt, werde ich nicht Strom sparen.
Waldemar Heinzer
Wasserburg
Die Welt brennt lichterloh, selbst bei uns in Deutschland sterben ganze Wälder wegen der Trockenheit ab. Die Folgen der Klimakatastrophe werden immer spürbarer. Da fällt ausgerechnet unserem grünen Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck nichts Besseres ein, als längst stillgelegte, über 50 Jahre alte Braunkohlekraftwerke wieder ans Netz zu bringen, um Strom zu erzeugen. Wo er doch immer gesagt hat, dass wir kein Strom- sondern ein Wärmeproblem haben. Nicht einmal zu einem Streckbetrieb der drei noch laufenden Atomkraftwerke bis März 2023 kann er sich durchringen. Er will sie nur in Reserve halten und nur bei Bedarf wieder hochfahren, was über eine Woche dauern würde. Dabei könnten durch den Weiterbetrieb aller drei noch aktiven Kernkraftwerke 1,7 Millionen Tonnen CO2eingespart werden. Die von Habeck favorisierten Kohlekraftwerke stoßen 18-mal so viel klimaschädliches Kohlendioxid aus wie die drei Atomkraftwerke. Hat das noch etwas mit Klimaschutz zu tun? Außerdem ist der Atomstrom deutlich billiger als der Strom aus Braunkohle und viel billiger als Strom aus Steinkohle, gar nicht zu reden von Strom aus Gas.
Kernkraftwerke machen derzeit exorbitante Gewinne, was von der Ampelregierung bestätigt wird. Deshalb wollen sie die „Übergewinne“ abschöpfen. Der grüne Leitspruch „Kernenergie ist die teuerste Form der Stromerzeugung“ passt so gar nicht mehr. Unser Märchenonkel Habeck hat wiederholt erzählt, dass wir durch den Winter kommen, wenn der Winter mild ist und wenn genügend gespart wird. In dieser Energiekrise aus ideologischen Gründen auf Atomkraft verzichten zu wollen, ist unverantwortlich. Noch dazu weil unsere Kernkraftwerke auf höchstem Sicherheitsstandard seit Jahrzehnten problemlos laufen.
Richard Eder
Stephanskirchen
Warum äußern sich Politiker und Leserbriefschreiber so verächtlich über den „Dr. phil.“ von Wirtschaftsminister Robert Habeck? Weil er zusätzlich noch Kinderbücher und Übersetzungen englischer Lyrik veröffentlicht hat, daneben noch Romane und Theaterstücke, teilweise auch verfilmt? Er war immerhin von 2012 bis 2018 stellvertretender Ministerpräsident von Schleswig-Holstein und in dieser Zeit erfolgreicher Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Digitalisierung. Was hat im Vergleich dazu sein bayerisches Pendant, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, zu bieten? Keinerlei wirtschaftspolitische Vorgeschichte. Gut – er ist studierter Bauer. Gut – er war in der katholischen Landjugend, engagiert sich im Jagdverband und bei der Feuerwehr. Aber unterm Strich macht er doch nur das, was der Dobler Walter sagt.
Horst Tidhalm
Waldkraiburg
Gassparen mit Humor. Zuhause folgen wir den Gassparforderungen von Herrn Habeck jetzt radikal, einer muss ja schließlich damit anfangen. Wir haben unseren Gasverbrauch vollständig auf Null herunter gefahren und heizen jetzt konsequent nur noch mit Holz. Das ist ein bisschen teurer als mit Gas, aber das nehmen wir auf uns und ist uns die Energieversorgungssicherheit Deutschlands einfach wert.
Zugegeben, für den gesamten Gasverbrauch in Deutschland ist das nur ein winziger Beitrag, zumal wir zum Heizen des Hauses weder einen Gasanschluss noch eine Gasheizung haben. Das einzige Gas, das wir bisher verheizt haben, war das der Gasfeuerzeuge zum Anzünden unserer Zigaretten. Dafür verwenden wir jetzt nur noch Holz in Gestalt von Streichhölzern. Unsere Planung für die völlig CO2-emissionsfreie Zukunft sieht vor, auch diesen fossilen Energieverbrauch auf Null zu bringen, indem wir zu elektrisch betriebenen Feuerzeugen mit Lichtbogenbrennern wechseln.
Jürgen Keil
Vagen