Fasten funktioniert wie ein innerer Großputz
Zu Berichterstattung über die Fastenzeit (überregionaler Teil):
Immer wieder greifen Medien das Thema Fasten auf und Mediziner wie Professor Hans Hauner sehen therapeutisches Fasten (Heilfasten) als unsinnig oder sogar schädlich an. Unter Spitzenforscher wie dem Fasten-Experten Professor Andreas Michalsen überschlagen sich die Lobpreisungen und sagt zum Fasten: „Fasten ist der stärkste Appell an die Selbstheilungskräfte des Körpers.“ Bei der Umstellung von äußerer auf innere Ernährung kommt es zu Stoffwechselveränderungen. Glucogen-Vorräte in Leber und Muskeln sind rasch erschöpft, dann beginnt die Neubildung von Glucose durch den besonderen Stoffwechselweg, der Gluconeogenese genannt wird. Dadurch werden die Zellen beim Fasten mit Glucose versorgt. Die Umstellung des Stoffwechsels erfordert mehrere Tage. Bei längerem Fasten stellt sich der Stoffwechsel nochmals um, indem nun Ketonkörper gebildet werden. Die Ketonkörper-Produktion findet in der Leber statt. Ketonkörper dienen als Ersatzenergieträger und werden auch vom Herz und von der Skelettmuskulatur verwertet. Auf diese Weise wird zunehmend Eiweiß eingespart. Die Einschränkung des Proteinabbaus bringt es mit sich, dass die Proteinreserven auch bei langem Fasten ausreichend sind. Der Nobelpreisträger Yoshinori Ösumi entdeckte beim therapeutischen Fasten die Autophagozytose. Nach mindestens drei Tagen Fasten werden die Fresszellen des Immunsytems aktiviert und diese beseitigen infizierte tote Zellen. Sie erkennen ebenso Krankheitserreger und bekämpfen diese. Ein Recyclingprogramm, das den angesammelten Müll in den Zellen abbaut. An Eiweißmangel leidet der Mensch bestimmt nicht so schnell, eher an Krankheiten, die durch ein Übermaß an verzehrtem tierisches Eiweiß verursacht werden.
Gudrun Baumann-Sturm
Raubling