Falsche Prioritäten bei der Bahn
Zum Bericht „Der Regionalzug der Zukunft“ (Bayernteil):
Ist das nicht ein tolles Geschenk unseres Bayerischen Verkehrsministers Christian Bernreiter, eine außergewöhnliche Bahn mit Büros, Entspannungsabteilungen und Mehrzweckbereichen, Komfortsitzen und Familienabteile anzupreisen? Tja, wenn der Freistaat genügend Geld hat. Diese Leier kennen wir doch seit 1874 oder so, als man den zweigleisigen Ausbau der Strecke Mühldorf – München versprochen hatte. Die Pendler, aber auch die Gelegenheitsfahrer, interessieren sich doch für grundlegende Dinge: pünktliche Abfahrten, pünktliches Ankommen, mehr Waggons in den Abendstunden, dass man nicht immer stehend die Bahnfahrt hinter sich bringen muss und sich wie zum Hohn anhören darf: „Wir wünschen Ihnen eine angenehme Reise.“ Außerdem funktionierende Weichen, Signale und Stellwerke und fahrplanmäßig fahrende Züge, nicht kurzfristig angesagte Ausfälle.
Herr Verkehrsminister, schenken Sie sich Ihre „Zuckerl“, und sorgen Sie endlich für einen angenehmen Bahnbetrieb, der nicht laufend zu Frustration und Wutanfällen führt, vor allem jetzt zu Beginn der kalten Jahreszeit. Aber wie hieß es einmal in Ihrer Bahnwerbung: „Alle reden vom Wetter“ – wir doch nicht.
Hermann Bredenkamp
Schönberg