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OVB-Leserforum

„Viergleisiger Ausbau nicht notwendig“: So stehen OVB-Leser zum Brenner-Nordzulauf

Brenner-Nordzulauf in der Region Rosenheim: Gütertransit im Inntal
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Brenner-Nordzulauf in der Region Rosenheim: Das sagen OVB-Leser

Die Pläne für den Brenner-Nordzulauf beschäftigen die Region Rosenheim. Das sagen OVB-Leser zu den jüngsten Aussagen des Bahn-Chefplaners Matthias Neumaier im OVB-Interview.

Margit Kraus (Hohenthann): Herr Neumeier beschreibt in seinem Interview die Baumaßnahmen zum Brenner-Süd- beziehungsweise Nordzulauf als eine Art Wettlauf, den seiner Meinung nach Südtirol gewinnen wird. Es wird dazu aber nicht kommen, denn der Nordzulauf existiert bereits, folgt man den Argumenten der Bürgerinitiativen im Landkreis Rosenheim und deren Gutachtern. Und hoffentlich kommen die Entscheidungsträger bei der Befassung im Bundestag zum gleichen Ergebnis. Im Übrigen haben zumindest die ersten Bauabschnitte nach dem Südportal des BBT bis Bozen eine ganz andere Funktion als die Zuführung zum Brenner im nördlichen Landkreis Rosenheim.

Um den Brennerbasistunnel überhaupt für einen modernen Güterverkehr nutzen zu können, sind im Süden Tunnelbauten mit maßvollen Steigungen unabdingbar. So macht es durchaus Sinn, den Tunnel Franzensfeste-Waidbruck vorrangig bis etwa 2030 fertigzustellen. Ein viergleisiger Ausbau ist aber weder beim Nordzulauf noch beim Südzulauf notwendig, schon allein wegen der auf unabsehbar bleibenden zweigleisigen alten Tunnelstrecke zwischen Waidbruck und Kardaun. In Südtirol beginnen schon die ersten Bürger, den Verzicht auf einen viergleisigen Ausbau ab Bozen einzufordern.

Stefan Hofbauer (Ostermünchen): Wieder einmal versucht der Projektleiter der Bahn, die Öffentlichkeit mit bloßen Behauptungen für eine überflüssige Neubautrasse zu gewinnen. „Italien wird schneller sein als Deutschland“, so das Schlagwort im Artikel der OVB-Heimatzeitungen. Doch ist dies zutreffend? Ein Faktencheck entlarvt dessen Mutmaßungen als völlig abwegig. Vorausgeschickt sei die Feststellung, dass der Brenner-Südzulauf eine Länge von 190 Kilometern umfasst, fast viermal so viel wie die Trasse in Bayern. Hiervon sollen 167 Kilometer in Tunneln verlaufen. In Bayern sind 31 Kilometer Tunnel geplant, ein Sechstel davon. Allein diese Zahlen lassen schon erhebliche Zweifel an dessen Behauptungen hochkommen. Nun aber im Einzelnen folgende Feststellungen: Von den 190 Kilometern zwischen dem Tunnelsüdportal des BBT und Verona sind 13 Kilometer seit 1994 fertiggestellt mit dem zweigleisigen Schlerntunnel, der nach aktuellem Stand auch ein dauerhafter zweigleisiger Engpass bleiben wird. Es werden bestenfalls 22,5 Kilometer bis ins Jahr 2029 fertig (Tunnel Franzensfeste-Waidbruck).

Angeblich werden zehn Kilometer bis 2026 fertig (Umfahrung Trient), was bei einem voraussichtlichen Baubeginn 2023 eine nicht glaubhafte dreijährige Bauzeit bedeuten würde. Weitere 14,4 Kilometer sollen 2026 begonnen werden (Umfahrung Bozen mit zehnjähriger Bauzeit). 2022 hat die Bauleitplanung für 33 Kilometer im Südtiroler Unterland begonnen. Es existiert jedoch noch keinerlei Planung, allenfalls Machbarkeitsstudien für 101 Kilometer bis Verona, wobei ja davon 90 Prozent in Tunnels verlaufen sollen. Auf welche Infos nun sich der Projektleiter stützt, wolle er doch bitte der geneigten Leserschaft offenbaren, damit sich diese ein objektives Bild vom Südzulauf machen kann. Gelingt dies nicht, so möge er sich an ein lateinisches Sprichwort erinnern: „Si tacuisses, philosophus mansisses.“

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