Barmherzigkeit und Vergebung
Zu „Eine einseitige religiöse Denkweise“ (Leserbriefseiten):
Gudrun Baumann-Sturm spricht in ihrem Leserbrief von der „in uns Menschen angelegten Neigung zur Güte, Liebe und Zuneigung“, was Barmherzigkeit und auch die Bereitschaft zur Vergebung bedeutet. Schmerzlich vermisse ich dies bei vermeintlichen „Gutmenschen“ in ihrem Umgang mit der Kirche und ihren Mitarbeitern. Missstände, nicht nur die Kirche betreffend, anzusprechen, und Wiedergutmachung einzufordern, ist unabdingbar. Innere Heilung jedoch geschieht nur durch Vergebung. Die Rolle des Anklägers kann im Gegensatz hierzu rasch zu der des Übermenschen mutieren, überfordern, unmenschlich und selbst schuldig machen.
Hans-Jürgen Langer
Rosenheim