Ausgleich müsste nach 200 Jahren geschafft sein
Zum Leserbrief „Rechtmäßiger Ausgleich für Geschichtsakt“ (Leserbriefseite):
Wenn Herr Maier Herrn Keil vorwirft, im Schulunterricht nicht aufgepasst zu haben, muss man ihm vorhalten, dass er im Unterricht Scheuklappen getragen hat. Er behauptet, die Kirchensteuer wurde als Ausgleich für die Säkularisation eingeführt. Das stimmt, aber die Säkularisation gab es nur in Bayern, die Kirchensteuer aber in ganz Deutschland. Auch war sie nicht auf Dauer gedacht.
Nach über 200 Jahren müsste der Schaden mittlerweile beglichen sein. Die heutige Art der Kirchensteuer wurde durch das Reichskonkordat von 1933 vereinbart und ab 1935 praktiziert. Das heißt, die Kirchensteuer wird mit der Lohnsteuer vom Arbeitgeber eingezogen und an das zuständige Finanzamt abgeführt. Welche Unterschrift dieses Reichskonkordat vorweist, dürfte bekannt sein. Ich persönlich habe 45 Jahre Kirchensteuer bezahlt, sehe ihre Notwendigkeit ein und bin nie aus der Kirche ausgetreten. Aber man muss doch bei der Wahrheit bleiben.
Hans Stummer
Gars