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An der Rente wird seit Jahrzehnten nur herumgedoktert

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Zum Bericht „Renten-Plus – dann Nullrunde“ (Wirtschaftsteil):

Dass Rentner im nächsten Jahr auf eine Rentenerhöhung von 5,2 Prozent (im Westen) hoffen dürfen, fällt nicht vom Himmel, sondern ist der guten wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet; auch wenn der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger, meint, die „absehbare Erhöhung sei grotesk“. Verena Bentele, VdK-Präsidentin, begrüßte den Schritt als „überfällig und eine wirklich gute Nachricht“. Arbeitgeber dagegen mahnen, die Kosten nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Wenn hier jemand was aus dem Ruder laufen lässt, dann ist das die Regierung, weil am bestehenden Rentensystem seit Jahrzehnten nur stümperhaft herumgedoktert wurde und wird. Alle Regierungen scheuten sich, einen Wechsel in Richtung Erwerbstätigen-Versicherung zu gehen.

Die Renten werden durch die Beiträge der gesetzlich Versicherten getragen. Der Bundeszuschuss ist kein Beitrag zur Rente, er gleicht nicht einmal die versicherungsfremden Leistungen aus und diese Leistungen hat der Bund, sprich die Regierung, der DRV aufs Auge gedrückt. Etwa 20 Milliarden Euro sind nicht gedeckt und bleiben bei den gesetzlich Versicherten und Rentnern hängen. Daran beteiligt sich kein Politiker, kein Beamter, kein Richter, kein Freiberufler. Wer Schreckens-Szenarien wegen Unbezahlbarkeit der Renten in die Welt setzt, sollte mit gesundem Verstand an die überbordenden Pensionslasten denken und Konsequenzen in Richtung Erwerbstätigen-Versicherung ziehen.

Holger Mairoll

Kolbermoor

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