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Zum Deutschen Corona-Kurs: Das alte Streitthema der Ampel ist zurück
- VonLeonie Hudelmaierschließen
Wenn selbst Christian Drosten, der Virologe aus dem einst so heiß gehandelten „Team Vorsicht“, die Corona-Pandemie für beendet erklärt, gibt es eigentlich allen Grund zur Freude. Doch statt sofort und vollumfänglich zur Normalität zurückzukehren, diskutieren Deutschlands Politiker lieber erst einmal grundsätzlich.
Aber was gibt es da groß zu diskutieren? Nachdem Bayern, Sachsen-Anhalt und bald auch Schleswig-Holstein keine Masken mehr im Nahverkehr verlangen, scheint eine FFP2-Masken-Pflicht im Fernverkehr antiquiert. Corona-Tests in Alten- und Pflegeheimen und der damit ausbleibende Besuch lässt viele Bewohner mehr um ihre psychische als physische Gesundheit fürchten. Nach drei Jahren Dauer-Konfrontation ist Corona längst kein unbekanntes Virus mehr, dem wir hilflos ausgeliefert sind.
Zurück ist das alte Streitthema der Ampel: der Corona-Kurs. Die FDP pocht nicht überraschend auf Freiheit und will alle Maßnahmen beenden. Grüne und SPD hadern in gewohnter Vorsichts-Manier. Die Gefahr bestehe weiter, das Infektionsschutz-Gesetz gelte noch bis 7. April und die Verantwortung liege bei den Ländern, mahnen jene Politiker. Zu kurz kommt dabei – wie schon oft – die Eigenverantwortung. Eine stabile Infektionslage rechtfertigt eben keine verpflichtenden Einschränkungen. Das Virus wird ohnehin immer bleiben, der sture Umgang damit hoffentlich nicht.