Öl-Attacken in Saudi-Arabien Der Iran unter Verdacht
Öl-Attacken in Saudi-Arabien. Der Iran unter Verdacht .
FRIEDEMANN DIEDERICHS
Brennende Ölfelder in Saudi-Arabien: Was dies am Ende bedeutet, wird sich bald an den Benzin-Zapfsäulen ablesen lassen. Doch auch politisch birgt das Thema jede Menge Zündstoff. Die USA machen Teheran für die Drohnenangriffe verantwortlich, was der Iran natürlich dementiert – so wie er früher auch gut dokumentierte Interventionen gegen Öltanker bestritten hat. Satellitenbilder könnten dafür sprechen, dass der Iran die jüngsten Attacken direkt von seinem Staatsgebiet aus vorgenommen hat. Zudem scheinen die im Jemen operierenden und mit Teheran alliierten Huthi-Rebellen, die sich schnell zur Attacke bekannten, mit der Koordination eines solch hochtechnischen Angriffs überfordert.
Und grundsätzlich gilt: Teheran muss mit Blick auf seinen Wunsch nach Sanktionserleichterungen ein Interesse an einer Verknappung des Ölmarktes haben. Dass der Iran um keinen Trick verlegen ist, zeigt das jüngste Drama um den Öltanker „Adrian Darya 1“, wo Teheran bei Großbritannien im Wort stand – und dann doch über einen Strohmann-Verkauf das Öl an Syrien weitergeschleust und die EU-Sanktionen umgangen haben soll.
Wie wird nun US-Präsident Trump reagieren? Es ist bekannt, dass er mit Blick auf die Wahl 2020 keine neuen militärischen Konflikte will. Doch irgendwann stellt sich für ihn, der Teheran erneut massiv drohte, die Glaubwürdigkeitsfrage.
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