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Blickpunkt Landwirtschaft: In Zukunft mehr Verständnis von allen Seiten vonnöten

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Von: Alexandra Schöne

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OVB-Volontärin Alexandra Schöne.
OVB-Volontärin Alexandra Schöne. © re

Auf der einen Seite Schuldzuweisung, auf der anderen Abwehrhaltung: Zwischen Landwirten und dem Rest der Gesellschaft gibt es viel Konfliktpotenzial, wie auch die OVB-Serie „Landwirtschaft im Wandel“ gezeigt hat. Für OVB-Volontärin Alexandra Schöne braucht es daher vor allem eins: mehr Verständnis.

Kommentar– Wie fast alles auf der Welt ist Landwirtschaft eine Grauzone. Nie schwarz oder weiß, sondern hochkomplex und mit Sprengkraft ausgestattet. Fünf Monate lang habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Ich wollte herausfinden, wie Landwirtschaft unsere Region prägt. Das war nicht immer einfach. Ich habe Texte gelesen, in Agrarmagazinen, von Naturschützern, in Medien, auf Websites staatlicher Stellen und von Wissenschaftlern. Ich habe mich durch das Internet gewühlt, auf der Suche nach immer mehr Informationen. Und ich habe mit vielen Bauern gesprochen.

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Es heißt immer, Landwirte jammern viel. Doch oft haben sie gute Gründe dafür, welche die Gesellschaft zumeist nicht beachtet. Das führt dazu, dass die Bauern sich missverstanden fühlen und frustriert sind. Wenn man mit Landwirten spricht, versteht man viele ihrer Argumente. Es wird deutlich: Sie sind nur Menschen, die in einem System gefangen sind.

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Ein System, das geprägt ist von Bürokratie, immer mehr Vorschriften und wirtschaftlichem Zwang. Nehmen wir den Klimaschutz: Die allermeisten Landwirte sind nicht dagegen. Auch sie wollen etwas für die Umwelt tun, denn sie leben und profitieren davon. Aber sie wollen von ihrer Arbeit leben können.

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Bei aller berechtigten Kritik an der Landwirtschaft: Niemand sollte vergessen, dass Bauern unsere Nahrungsmittel produzieren. Sie sorgen dafür, dass wir Milch in unseren Kaffee gießen können. Oder Pommes essen. Oder Fleisch. Zum Glück kommen diese Dinge noch nicht (flächendeckend) aus dem Labor. Wir sollten uns alle ein wenig mehr in Verständnis üben. Denn die Zukunft wird nicht weniger kompliziert.

Schreiben Sie der Autorin: alexandra.schoene@ovb.net

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