MEINUNG
Angriffe auf Russische Flugplätze: Definiert die Grenze!
- VonMarcus Mäcklerschließen
Dass dem Kreml sein Krieg auf die Ukraine nicht gut bekommt, ist offenkundig. Drastischer Beweis: die jüngsten Angriffe auf russisches Territorium.
Sollte Kiew dafür verantwortlich sein (wer denn sonst?), hat auch das Versagen Moskaus eine neue Dimension erreicht. Der allzeit aufgeblasene, aber militärisch zunehmend impotente Kreml ist offenbar nicht mal mehr in der Lage, Stützpunkte auf eigenem Gebiet effektiv zu schützen.
Die Schläge sind vor allem ein psychologischer Erfolg für Kiew, das ja nichts weiter tut, als sich dem Angreifer immer selbstbewusster zu widersetzen – nirgends steht geschrieben, dass das nur auf bestimmtem Gebiet passieren darf. Trotzdem bergen die Angriffe Risiken: Den Krieg mittelfristig nach Russland zu tragen, ist nicht im Sinne des Westens, der Kiew zwar Hilfe zur Selbsthilfe leisten, aber aus gutem Grund nicht zur Eskalation beitragen will.
Auch wenn das Argument manchen Partnern in der Vergangenheit als Vorwand diente, nötige und mögliche Waffenlieferungen (etwa Panzer) zu verschleppen, ist das grundsätzlich ein kluger Ansatz. Es würde nicht schaden, die Grenze gerade jetzt noch mal deutlich zu ziehen: Der Westen liefert alles, was hilft, Moskaus Truppen aus der Ukraine zu vertreiben. Alles darüber hinaus ist tabu.