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Der SPD fehlen die Landespolitiker 

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Von: Christian Deutschländer

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Der SPD-Vorsitzende in NRW ist zurückgetreten. Doch bundesweit nimmt davon kaum jemand Notiz. Dieser Umstand ist bezeichnend: Der Sozialdemokratie mangelt es schlicht an charismatischen Landespolitikern. Ein Kommentar von Christian Deutschländer.

Man kann nicht sagen, der Rücktritt von Thomas Kutschaty hätte Schockwellen durch die Republik gesendet. Der SPD-Vorsitzende in NRW? War kaum bundesweit bekannt. Das ist keine Häme, sondern der Hinweis auf ein Problem: Der Oppositionsführer im bevölkerungsreichsten Bundesland müsste schon darüber hinaus eine Größe sein. Dieser Anspruch bleibt in vielen Ländern unerfüllt.

Bayern: Platz 4 bis 5 in Umfragen, einstellig unter Florian von Brunn. Baden-Württemberg: 15 Prozent, Fraktionschef Andreas Stoch ist über der Hälfte der Wähler im Ländle unbekannt. Hessen: Platz 3, obwohl da Bundesinnenministerin Nancy Faeser kandidiert. Sachsen und Sachsen-Anhalt: einstellig. Nordost-Regentin Manuela Schwesig ist zwar bekannt, steht aber kurz vor dem Sturz. Den hat Berlins Franziska Giffey schon hinter sich. Wo SPD-Ministerpräsidenten stabil regieren – Stephan Weil in Niedersachsen, Dietmar Woidke in Brandenburg – sind ihre bundespolitischen Ambitionen gering.

Ja – darunter sind Momentaufnahmen. Mancherorts darf und muss sich die SPD Zeit für einen Generationenwechsel nehmen. Langfristig wird aber eine Existenzfrage daraus, wenn der Kanzlerpartei SPD in etlichen großen Ländern ein stabiler Unterbau aus charismatischen, erfahrenen und erfolgreichen Landespolitikern fehlt.

Christian.Deutschlaender@ovb.net

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