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Meinung

Der heiße Herbst hat begonnen

Georg Anastasiadis online rahmen
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Georg Anastasiadis
  • Georg Anastasiadis
    VonGeorg Anastasiadis
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Das Votum in Niedersachsen kündigt einen heißen Herbst an. Aus dem Wahlergebnis folgt indes ein klarer Auftrag für die Ampel-Koalition.

Wenn Herbstwinde stürmisch wehen, suchen die Bundesbürger Schutz bei bewährten Steuerleuten: Das niedersächsische SPD-Schlachtross Stephan Weil profitierte davon wie zuletzt die Ministerpräsidenten-Kolleg(inn)en Malu Dreyer, Winfried Kretschmann, Daniel Günther und Reiner Haseloff. Sehr zur Erleichterung des Kanzlers, den Weil spektakulär vom Berliner Abwärtstrend abkoppelte. Sollte Olaf Scholz morgen ausfallen, fänden die Genossen ihren Reservekanzler wohl in Hannover.

In Niedersachsen wählten die Bürger die letzte GroKo aus der versunkenen Ära Merkel ab. Der Weg ist frei für das von Weil angestrebte rot-grüne Bündnis. Für Oppositionsführer Friedrich Merz ist das Votum im Schatten des Krieges ein Dämpfer: Nicht seine Union profitierte von der Unzufriedenheit vieler Wähler mit der Berliner Ampel, sondern die radikale „Alternative“. Der Erfolg der AfD kündigt einen heißen Herbst an. Denn im Norden, wo – noch so ein düsterer Vorbote – am Samstag zeitweise kein Zug mehr fuhr, stürzte nicht nur die FDP ab. Auch die Grünen um den außer Tritt geratenen Energieminister Habeck blieben weit hinter ihren im Sommer gemessenen Spitzenwerten von 22 Prozent zurück, auch wenn sie gegenüber 2017 zulegten. Grün zu wählen ist eben nur so lange schick, wie die Wohnung warm und die Stromrechnung bezahlbar bleibt.

Für die Ampelkoalitionäre folgt daraus der Auftrag, sich nicht weiter gegenseitig auszumanövrieren, sondern entschlossen Politik für die Mitte der Gesellschaft zu machen. Die verzweifelt an den hohen Energiepreisen und daran, dass in der Regierung zu viele ihre Steckenpferde reiten und der Kanzler dies hinnimmt. Die Grünen müssen endlich ihre Atomblockade aufgeben, und die FDP wird sich von der Illusion einer nur mit allerlei Haushaltstricks verteidigten schwarzen Null in Kriegszeiten lösen müssen.

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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