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MEINUNG

Der Doppelwumms des Kanzlers: Panzer, damit Putin verhandeln muss

Georg Anastasiadis online rahmen
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Georg Anastasiadis
  • Georg Anastasiadis
    VonGeorg Anastasiadis
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Nach der Zustimmung zur Entsendung von Leopard-Panzern in die Ukraine von der Bundesregierung, schickt nun auch die USA Kampfpanzer. Es ist ein Erfolg für Bundeskanzler Olaf Scholz - doch ob dies zu einer schnelleren Beendigung des Krieges führt.

Immerhin eine Gewissheit haben die zweifelnden Bundesbürger nach dem wochenlangen Spektakel um die Leoparden: Niemand auf der Welt baut so gute Kampfpanzer wie Germany – nicht mal Amerikas Stolz, der „Abrams“, kann der deutschen Raubkatze das Wasser reichen, glaubt man der US-Regierung. Nur unter Protest lässt Präsident Biden seine angeblich ungeeigneten Panzer nach Europa verschiffen. Dass er es am Ende doch tun muss, ist ein Erfolg des Bundeskanzlers, sozusagen ein „Doppelwumms“: Erstens sollen, auch aus historischen Gründen, nicht nur deutsche Panzer in der Ukraine rollen. Und zweitens wird die Schutzmacht USA eng an die Seite Berlins gezwungen.

Doch ganz egal, ob man das Handeln des Kanzlers nun „besonnen“ oder „zögerlich“ findet: Mit ihrem langen und öffentlichen Tohuwabohu haben die Verbündeten der Ukraine keinen guten Dienst erwiesen. Für die Verteidiger ist wertvolle Zeit verstrichen, um sich gegen die nächsten Angriffswellen zu wappnen. Und Putin hat die Einladung, sich mit allerlei atomaren Drohungen in die Debatte einzumischen und vor allem den Deutschen Angst einzujagen, dankend angenommen. Dass jetzt ausgerechnet er, der Kriegsverbrecher – mit medialer Verstärkung durch AfD und Linkspartei –, die Bundesregierung der Kriegstreiberei bezichtigt, ist an Unverfrorenheit nicht zu überbieten.

Die Wahrheit hinter den sorgsam inszenierten Wutausbrüchen des Kremls ist eine andere: Nur mit einer starken Ukraine wird Putin am Ende verhandeln müssen. An der „Freilassung der Leoparden“, als die die Grünen die Entscheidung loben, führt daher kein Weg vorbei. Sie dienen der schnelleren Beendigung dieses furchtbaren Krieges und damit Europas Sicherheit. Es muss sich auch in AfD und Linkspartei niemand grämen, dass ein von übermütigen Ukrainern bedrängter Putin sich zu irgendwelchen Wahnsinnstaten hinreißen lässt. Putin agiert stets kühl und rational. Viel wäre aus Sicht Berlins und Washingtons schon gewonnen, wenn sich der Aggressor Russland gezwungen sähe, sich auf einen Waffenstillstand entlang der vor dem 24. Februar 2022 geraubten Gebiete einzulassen.

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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