MEINUNG
Ausschreitungen in Schweden: Ein Warnschuss für Deutschland
- VonKathrin Braunschließen
Die Geschichte wiederholt sich: Bereits im vergangenen Sommer kam es zu Krawallen im schwedischen Malmö, nachdem Mitglieder der islamfeindlichen Partei „Stram Kurs“ öffentlich den Koran verbrannt hatten. Schon damals hatten Menschen Autos in Brand gesetzt und Polizisten mit Steinen beworfen. So wie jetzt auch.
Diese Gewalt ist nicht zu rechtfertigen. Und dennoch muss man sich fragen: Warum greift die schwedische Polizei bei solchen rechtsextremen Provokationen nicht ein – vor allem, wenn die Eskalation vorauszusehen ist? Schweden hat genehmigt, dass der Politiker Rasmus Paludan durch Städte zieht und ein Islam-Verbot fordert – so hat die Regierung zu einer Spaltung der Gesellschaft beigetragen.
Paludans Ziel war, Muslime wütend zu machen – denn nach Krawallen wie diesen können Rechtsextreme einmal mehr mit dem Finger auf Migranten zeigen. Gleichzeitig steht man nun vor dem Ergebnis einer gescheiterten Integrationspolitik.
Die schwedische Regierung lässt die Bildung von Ghettos zu, in denen Jugendliche in Armut und mit Gewalt aufwachsen – und in denen die Polizei kaum noch für Recht und Ordnung sorgen kann. Schweden hat aus dem letzten Sommer nichts gelernt – für Deutschland können die Bilder aus Malmö aber ein Warnschuss sein.