MEINUNG
Advent im Ausnahmezustand: Hoffnung? Jetzt erst recht!
- VonClaudia Möllersschließen
Es ist die dritte Adventszeit im Ausnahmezustand, die die Christen jetzt begehen. Die beiden vergangenen Vorweihnachtszeiten waren geprägt von der Corona-Pandemie und der großen Aufgabe, gefährdete Menschen vor einer Ansteckung und dem drohenden Tod zu retten
Die Corona-Gefahr ist – zumindest für die vulnerablen Gruppen – noch nicht vorbei. Doch nun sind die Menschen zusätzlich durch den erbarmungslosen Krieg, den Putin gegen die Ukraine führt, in Angst und Sorge. Angst und Sorge um die Frauen, Männer und Kinder, die sich wenige Hundert Kilometer entfernt ohne Strom, Wasser und Heizung vor todbringenden Einschlägen der Raketen fürchten. Zugleich verunsichern die Folgen des Kriegs hierzulande viele Menschen, weil sie nicht wissen, ob und wie sie die rasant steigenden Energiekosten schultern können.
Darf man in einer solchen Zeit beschauliche Stunden mit Lebkuchen, Adventskranz und leuchtenden Kerzen genießen? Ja, und gerade jetzt erst recht. Die schwierigen Zeiten schärfen die Sinne für die kleinen Dinge. Die wirklich wichtigen Fragen rücken in den Mittelpunkt: in der Familie und mit Freunden zusammenkommen, anderen Menschen eine Freude machen, Bedürftigen zu helfen. Die Adventszeit ist eine Zeit der Hoffnung – und die lassen wir uns von niemandem nehmen.