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Mann ist noch nicht ganz ausgezogen - da tauscht Vermieter das Schloss aus

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Ein Mann aus Essen wollte seine restlichen Sachen aus der Wohnung holen. Doch der Vermieter hatte einfach das Schloss ausgetauscht.
Ein Mann aus Essen wollte seine restlichen Sachen aus der Wohnung holen. Doch der Vermieter hatte einfach das Schloss ausgetauscht. © dpa/Rolf Vennenbernd

Ein Mann kündigt seine Wohnung und zieht nach und nach mit seinen Habseligkeiten um - bis der Vermieter ihm einen Strich durch die Rechnung macht.

Essen - Dennis Jakobi aus Essen kündigte seine Wohnung fristgerecht zum 30. April, um nach Wuppertal zu ziehen. Seine Kündigung wurde von der Wohnungsgesellschaft bestätigt. Aber noch bevor er seine Habseligkeiten komplett ausgeräumt hatte, wurde schon das Schloss ausgetauscht!

Mann will seine restlichen Sachen aus der Wohnung holen - und findet sich vor verschlossenen Türen

Dennis Jakobi zog schon Wochen vor dem eigentlichen Stichtag mit dem Großteil seiner Sachen nach Wuppertal um, wie er dem Online-Portal Der Westen berichtet. In der alten Wohnung blieben noch einige Möbelstücke zurück, darunter eine Wohnwand, eine Kommode, ein Fernseher, Werkzeug sowie einige Taschen mit Kleidung und Kabeln. Als er vergangenen Freitag (22. März 2019) seine restlichen Habseligkeiten mit einem gemieteten Transporter abholen wollte, fand er sich vor verschlossenen Türen.

Ein handgeschriebener Zettel wurde an seine Wohnungstür geklebt, der ihm den Zugang verwehrte. Dort stand: "Achtung! Das Betreten der Wohnung ist Ihnen nicht mehr gestattet! Sollten Sie sich dennoch widerrechtlich in der Wohnung aufhalten, werden wir dies strafrechtlich verfolgen." Die Schlösser wurden einfach, ohne ihn zu informieren, ausgetauscht.

Auf dem Zettel wurde zudem die Nummer des Hausmeisters angegeben, welche Jakobi auch anrief. Bei der Wohnungsgesellschaft war an diesem Freitag schon niemand mehr zu erreichen. Der Hausmeister erklärte ihm, dass er das Schloss auf Anordnung des Vermieters ausgetauscht hatte. Die Gründe dafür wollte er nicht verraten.

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So blieb Jakobi nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge zu gehen und sich am darauffolgenden Montag bei der Wohnungsgesellschaft zu informieren. Dort wurde ihm erklärt, dass Nachbarn sich wiederholt über Gerüche aus der Wohnung beschwert hätten. Deshalb habe die Wohnungsgesellschaft die Tür geöffnet, um Schlimmeres auszuschließen.

Aus eigener Wohnung ausgesperrt: Mann informiert Polizei und Anwalt

Für Jakobi sind das jedoch faule Ausreden: "Jede Art von Müll oder verderbliche Sachen haben meine Freundin und ich entsorgt. Es kann dort nichts mehr sein, was zu irgendeiner Art Gestank führen könnte." Zudem ärgert er sich über einen Spruch, der noch fiel: "Sie wollten ja eh aus der Wohnung früher raus", soll es geheißen haben.

Nun ist Jakobi mit der Sache zur Polizei und zu einem Anwalt gegangen. Seiner Meinung nach ist das klarer Hausfriedensbruch. Die Wohnungsbaugesellschaft erklärte auf Anfrage von Der Westen: "Da die Angelegenheit aktuell gerichtlich geklärt wird, können wir diesbezüglich keine Informationen öffentlich machen." Allerdings stelle sich "die Angelegenheit anders dar".

Laut Aussagen von Jakobi habe die Wohnungsgesellschaft nun zumindest zugestimmt, ihm die neuen Wohnungsschlüssel zuzusenden, sodass er seine Sachen abholen kann.

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fk

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