Schlaganfall verhindern: Warum Pressatmung beim Kraftsport so gefährlich ist
Wer tief und gleichmäßig in den Bauch atmet, versorgt den Körper optimal mit Sauerstoff. Doch viele verfallen bei Anstrengung in sogenannte Pressatmung. Dieser kann man einfach vorbeugen.
Im Fitnessstudio wundern Sie sich immer mal wieder über den hochroten Kopf mancher Besucher? Die rote Gesichtsfarbe ist zu einem bestimmten Grad völlig normal. Denn Anstrengung führt dazu, dass unser Körper besser durchblutet wird. Allerdings kann eine hochrote Gesichtsfarbe auch ein Anzeichen für Überanstrengung oder Bluthochdruck sein. Halten Sie deshalb Ihre Blutdruckwerte im Blick und trainieren Sie Ihrem Trainingslevel entsprechend.
Ebenfalls häufiger Grund für einen knallroten Kopf beim Sport: eine falsche Atmung. Viele halten während anstrengender Übungen die Luft an oder verfallen in die sogenannte Pressatmung, was beides puren Stress für den Körper bedeutet.

Pressatmung führt zu steigendem Blutdruck
Im Fachbuch „Fit und gesund von 1 bis Hundert“ wird Pressatmung als potenziell gesundheitsschädlich beschrieben. Buchautor und Facharzt Dietger Mathias nennt „starke Kraftbelastungen in Bezug auf die Gesundheit nicht risikofrei“. Der Hauptgrund hierfür sei die Pressatmung beim Arbeiten mit hohen Gewichten. Dabei wird gegen geschlossene Atemwege ausgeatmet, was zu erhöhtem Druck im Brustraum führt. Dem Mediziner Mathias zufolge entfaltet diese Art der Atmung zwar einen Nutzen, weil sie die Wirbelsäule stabilisiert und die Muskulatur festigt. Allerdings werden gleichzeitig auch die inneren Venen abgedrückt und die Hals- und Stirnvenen stark gestaut. Infolge steigt auch der Blutdruck, man wird rot.
Bei gesunden Menschen haben diese Effekte der Pressatmung keine Konsequenzen. Menschen mit Bluthochdruck oder anderweitig vorgeschädigtem Herz-Kreislauf-System sollten sie allerdings unbedingt vermeiden. Denn Presseatmung könne bei diesen Personen Herzrhythmusstörungen oder Schlaganfälle auslösen, heißt es im Ratgeber „Fit und gesund von 1 bis Hundert“.
„Sportler versuchen mehr Kraft zu mobilisieren, indem sie die Luft gegen geschlossenen Mund und Nase drücken“, so Sylvain Laborde, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Leistungspsychologie der Deutschen Sporthochschule Köln. Wie ihn die Lungenärzte im Netz zitieren, mache das allerdings kaum einen Unterschied in der Leistung.
Yogalehrerin erklärt, wie Sie beim Kraftsport richtig atmen
Bewusst auf die Atmung achten und Pressatmung vermeiden: Wie geht man am besten vor? „Wenn man gegen Schwerkraft arbeitet, sollte man ausatmen und in der entspannten Phase wieder einatmen“, rät Barbara Nützel, Dozentin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und Yogalehrerin, auf dem Portal Lungenärzte im Netz.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.