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Krebstherapie

Arzneipflanzen gegen Krebs: Wer nur auf Alternativmedizin setzt, bringt sich in Gefahr

  • Juliane Gutmann
    VonJuliane Gutmann
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Die moderne Medizin verfügt über viele Möglichkeiten, Krebserkrankungen zu therapieren. Alternative Methoden können ergänzend Sinn ergeben – aber auch sehr viel Schaden verursachen.

Operation, Bestrahlung, Chemo- bis Antikörpertherapie: In der Krebsmedizin stehen mittlerweile viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben der wissenschaftlich fundierten/evidenzbasierten Medizin finden sich auch alternativmedizinische und komplementärmedizinische Ansätze im Bereich der Krebstherapie. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) definiert die verschiedenen Ansätze wie folgt:

Die Komplementärmedizin bezieht sich auf unkonventionelle Praktiken, die zusammen mit der Schulmedizin angewandt werden.

Die alternative Medizin bezieht sich auf unkonventionelle Praktiken, die anstelle von der Schulmedizin angewandt werden.

Unter alternativer oder komplementärer Krebsmedizin finden sich unter anderem naturheilkundliche Therapien, Homöopathie, traditionell chinesischer Medizin (TCM), ayurvedischer Medizin bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten, die in Deutschland nicht zugelassen sind. In Hinblick auf die alternativen und komplementärmedizinischen Krebstherapien informiert das dkfz: „Für die meisten dieser Methoden fehlt ein wissenschaftlicher Nachweis, dass sie gegen Krebs wirken. Das heißt, es gibt keine überzeugenden Studien mit Krebsbetroffenen“.

Der Krankenkasse DAK zufolge hat der alleinige Einsatz von Alternativmedizin bei Krebs in vielen Fällen tragische Folgen. So hätten Krebskranke, die auch auf Alternativmedizin setzen, ein deutlich höheres Risiko, in den ersten fünf Jahren nach der Krebsdiagnose zu versterben, zitiert die DAK eine US-Studie. Der Grund liege darin, dass die Betroffenen die von Ärzten empfohlenen schulmedizinischen Therapien ablehnen würden.

Diverse Nahrungsergänzungsmittel versprechen heilsame Wirkung bei Krebs. Doch Patienten sollten vorsichtig sein: Einige Präparate entfalten mehr Schaden als Nutzen.

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Gefahren und Chancen durch Komplementärmedizin bei Krebs

Im schlechtesten Fall kommt es aufgrund von nicht ärztlich abgesprochenen Alleingängen sogar zu lebensgefährlichen Komplikationen. So kann es etwa zu unerwünschten Wechselwirkungen zwischen ärztlich verordnetem Krebsmedikament und einem alternativmedizinischen Präparat kommen. Auch allergische Reaktionen können den Körper zusätzlich belasten. Als Beispiel führt das Deutsche Krebsforschungszentrum Gelée Royale, das Bienenköniginnenfutter, auf. Dieses könne leicht zu allergischen Reaktionen führen. Zudem warnt das Deutsche Krebsforschungszentrum vor in Deutschland nicht zugelassenen Präparaten, dazu zählen Laetrile oder Ukrain. Sie werden als „bedenkliche Arzneimittel“ eingestuft.

Allerdings gibt es auch alternative und komplementärmedizinische Methoden, die für den Krebspatienten förderlich sein können. So können auch Behandlungen, deren Nutzen bislang unklar ist, das persönliche Wohlbefinden steigern, so das dkfz. Wenn eine solche Methode kein gesundheitliches Risiko birgt und Wechselwirkungen mit Krebsmedikamenten oder anderen Arzneimitteln ausgeschlossen sind, spricht nichts dagegen, die Methode anzuwenden, so die Empfehlung des dkfz.

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Was Krebspatienten außerdem helfen kann

Der DAK zufolge sind eine Reihe alternativ-/komplementärmedizinischer Ansätze als sinnvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Krebstherapie zu sehen:

  • Entspannungsverfahren: Diese können zwar die Wirksamkeit einer schulmedizinischen Krebstherapie nicht verbessern oder sie ersetzen, allerdings können sie Nebenwirkungen der Chemotherapie wie Übelkeit und Erschöpfung verringern. Außerdem steigt dank Entspannungstechniken wie Meditation oder autogenem Training im Rahmen der Nachsorge das Wohlbefinden und die Lebensqualität, so die DAK weiter.
  • Präparate aus Arzneipflanzen: Die Einnahme phytotherapeutischer Arzneimittel sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Sie können nämlich die Wirkung schulmedizinischer Krebsmedikamente verstärken oder abschwächen und so den Therapieerfolg boykottieren. Johanniskraut kann etwa die Beschwerden einer Chemotherapie besser verträglich machen, aber gleichzeitig die Wirksamkeit des chemotherapeutischen Arzneimittels herabsetzen, so die DAK. Wirkstoffe aus der Mistel könnten zwar Übelkeit, Erbrechen und Erschöpfung durch eine Chemotherapie lindern, heißt es weiter. Jedoch sei die Misteltherapie im Rahmen bestimmter Krebsarten umstritten: Leukämie etwa könne durch sie verschlimmert werden.
  • Sport: Körperliche Aktivität stärkt Körper und Psyche und stärkt das Vertrauen in den eigenen Körper. Auf diese Weise fördert Sport eine positive Grundeinstellung und neuen Lebensmut, der die Krebsbehandlung positiv beeinflusst.

Oben genannte Hinweise dienen lediglich der allgemeinen Information zum Thema. Je nach Krebsart und je nach körperlicher Verfassung eines Krebspatienten muss die Therapie vom behandelnden Mediziner individuell angepasst werden. Ihr Onkologe oder Ihre Onkologin kann Ihnen weiterführende Informationen zu alternativen oder komplementärmedizinischen Behandlungen geben.

Rubriklistenbild: © Bassi/Imago

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